Innsbruck – In der denkmalgeschützten Remise am Innsbrucker Bahnhofsgelände werden seit 1906 Lokomotiven gewartet und über die eindrucksvolle Drehscheibe ein- und ausmanövriert. Für zwei Tage wird der Rundschuppen zur Zentrale für Architekturinteressierte, die von hier aus das acht Hektar große Bahnhofsareal auf geführten Rundgängen entdecken können. Ein blinder Fleck in der Stadt, der Qualitäten birgt – von städtebaulichen bis botanischen -, die sich weder Bahnreisenden noch Stadtbewohnern kaum je erschließen.

Tirol hat das Motto der heurigen Architekturtage, die bereits zum neunten Mal in ganz Österreich stattfinden, wörtlich genommen – "Architektur bewegt". In anderen Bundesländern interpretierte man in Richtung Bewegtbild. In Wien beispielsweise, wo unter anderem im Umspannwerk Favoriten Filme und Vorträge zu Raumfahrt, Weltall und Elektrizität stattfinden. Oder im Burgenland, wo filmische Stadtporträts die Verödung kleinstädtischer Zentren zum Thema haben.

Oberösterreich feiert mit der Baukulturgemeinde Haslach 20 Jahre Architekturfrühling. Kärnten lädt in Klagenfurt zu "Spazier mit mir" und Salzburg zur "Generalprobe" des neuen Architekturhauses ein.

Filmvorführungen von "Citizen Jane: Battle for the City"

Gleich an drei Orten kann man sich den Film Citizen Jane: Battle for the City über die amerikanische Stadtaktivistin Jane Jacobs im New York der 1960er-Jahre ansehen: in der Seestadt Aspern, im Forum Stadtpark in Graz und im Innsbrucker Rundschuppen, der damit auch nachts erlebbar wird.

Zusätzlich öffnen zahlreiche Architekten ihre Ateliers und Büros und geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Gemeinsam ist allen Initiativen, dass sie das Bewusstsein für gute Gestaltung und Baukultur schärfen wollen. (Nicola Weber, 8.6.2018)