Idlib – Bei Luftangriffen auf ein von islamistischen Rebellen kontrolliertes Dorf im Nordwesten Syriens sind mindestens 38 Menschen getötet und rund 60 verletzt worden. Wie die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstagabend weiter berichtete, bombardierten vermutlich russische Kampfflugzeuge das Dorf Sardana in der Provinz Idlib. Das russische Verteidigungsministerium dementierte die Angriffe aber.

Laut der Nachrichtenagentur Abaa, dem Sprachrohr des radikalislamischen Rebellenbündnisses Haiat Tahrir al-Sham (HTS), kamen bei den Luftangriffen mindestens 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 seien verletzt worden.

Markt als Ziel

Rettungskräfte der Organisation Weißhelme sagten, die Angriffe hätten auf einen Markt in der Nähe einer Moschee abgezielt. Der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sprach von einem "Massaker". Die Provinz Idlib ist eines der letzten Gebiete Syriens, das noch von Aufständischen kontrolliert wird.

Seit 2011 sind nach UN-Angaben in dem Bürgerkrieg mehr als 400.000 Menschen getötet worden, Millionen sind im In- und Ausland auf der Flucht. Russland ist neben dem Iran die militärische Schutzmacht des Präsidenten Bashar al-Assad und hat durch das Eingreifen vor zweieinhalb Jahren seinen Sturz verhindert. (APA, 8.6.2018)