Buenos Aires – Der Internationale Währungsfonds hilft Argentinien mit bis zu 50 Milliarden Dollar. Die Kreditvereinbarung laufe über drei Jahre und müsse noch vom IWF-Aufsichtsgremium gebilligt werden, teilten die Regierung und der Fonds am Donnerstag mit.

Nach Angaben des Präsidialamts verpflichtet sich das Schwellenland im Gegenzug, das Budgetdefizit von 2,2 auf 1,3 Prozent der Wirtschaftsleistung zu verringern. Argentinien hatte am 8. Mai IWF-Hilfe beantragt. Hintergrund ist ein Verfall der Landeswährung, weil viele Investoren ihr Geld aus Schwellenländern abziehen. Die Regierung argumentiert, die jetzt vereinbarten Hilfen seien ein Sicherheitsnetz. Damit würden Krisen wie in der Vergangenheit verhindert.

Sozialleistungen werden gestrichen

Im Vorfeld hatte es in der Hauptstadt Buenos Aires Zehntausende gegen die Sparmaßnahmen und Kreditverhandlungen mit dem IWF protestiert. Die Organisatoren der Proteste befürchten, dass die Verhandlungen zu "mehr Hunger und mehr Elend" führen werden. Die Regierung will unter anderem Zuschüsse bei Gas, Strom und Wasser sowie beim öffentlichen Nahverkehr streichen. Millionen Argentinier profitierten bisher von diesen Subventionen. "Wir können nicht mehr damit weitermachen, mehr auszugeben, als wir haben", verteidigte Präsident Mauricio Macri seinen harten Sparkurs.

Die Vereinbarung mit dem Fonds ist ein Wendepunkt für Argentinien, das 2001 und 2002 eine schwere Wirtschaftskrise durchmachte. Auch damals machten viele Bürger die vom IWF verordneten Sparmaßnahmen dafür verantwortlich. (APA, red, 8.6.2018)