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Russlands Präsident Wladimir Putin (links) und US-Präsident Donald Trump könnten sich im Sommer in Wien treffen.

Foto: REUTERS/Jorge Silva

Moskau – Die Regierungen in Moskau und Washington erwägen einem Medienbericht zufolge ein Treffen ihrer Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump. "Wir denken über den Präsidentengipfel nach, und in Gesprächen mit amerikanischen Partnern kommt diese Frage auf. Aber es gibt noch keine Übereinkunft", zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria am Freitag Diplomaten.

Das "Wall Street Journal" berichtete über Wien als möglichen Gipfelort: Putin habe Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) demnach bei seinem Besuch am Dienstag um die Organisation eines Gipfels im Sommer in Österreich gebeten. Putin schlug offenbar vor, mit Trump bereits im Juli zusammenzutreffen, wenn er für einen Nato-Gipfel und einen Großbritannien-Besuch in Europa ist.

Keine Bestätigung aus dem Bundeskanzleramt

"Die Österreicher haben ihren Willen zum Ausdruck gebracht, ein Treffen zwischen Präsident Trump und Präsident Putin auszurichten", zitierte die Zeitung einen Beamten des Nationalen Sicherheitsrats der USA. Das Weiße Haus prüfe das Angebot derzeit, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen "europäischen Diplomaten". Vonseiten des Bundeskanzleramts wurden die Angaben auf STANDARD-Anfrage vorerst nicht bestätigt.

Kurz hatte bereits im Nationalratswahlkampf im vergangenen September auf APA-Anfrage erklärt, er würde "Trump mit Russlands Präsidenten Putin gerne aktiv anbieten in einem Gipfeltreffen die großen Herausforderungen der internationalen Politik im neutralen Österreich zu besprechen".

Seit dem Amtsantritt Trumps Anfang 2017 hat es kein eigenes bilaterales Treffen zwischen Trump und Putin gegeben. Die beiden Staatschefs sprachen lediglich beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 länger direkt miteinander. Auf dem Gipfel der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Vietnam im November schüttelten sie einander die Hände. Ein ausführliches Gespräch wurde damals vom Weißen Haus unter Verweis auf Terminprobleme abgesagt.

Putin selbst ist am Freitag zu Besuch in Peking, wo er mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zusammengetroffen ist. Zum Auftakt ist er in der Großen Halle des Volkes mit einer chinesischen Freundschaftsmedaille geehrt worden. Diese ist Ausländern vorbehalten, die einen herausragenden Beitrag "zu Chinas sozialistischer Modernisierung" geleistet haben. Xi nannten Putin seinen "besten Freund" und einen "alten Freund der Chinesen". (Reuters, APA, red, 8.6.2018)