Die gewonnene Waffenveredelung wurde vom Studiochef höchstpersönlich verziert – behauptet er.

Foto: Bulkhead

Das Entwicklerstudio Bulkhead Interactive hat im April ein "Battalion 1944"-Turnier abgehalten, bei dem das Team Endpoint gewann. Dessen Siegerpreis waren 5.000 Euro und einzigartige Waffenskins. Das Preisgeld wurde recht schnell ausgezahlt, die Waffenveredelung ließ aber auf sich warten. Ein Mitglied des Gewinnerteams zeigte sich angesichts dessen verärgert und drohte "im Scherz", dass er eine Schießerei bei Bulkhead Interactive durchführen wird.

Der Spieleprofi machte die Veredelung öffentlich.

Scherz, der falsch aufgenommen wurde

"Ganz offensichtlich wollte ich einfach nur lustig sein – das war ein Scherz, der komplett falsch aufgenommen wird", sagte der Profispieler gegenüber "The Verge". Bei seinem "Schmäh" hatte er auch auf den Amoklauf in der Youtube-Zentrale im April verwiesen. Hierzu gestand der Spieler zumindest ein, dass er das nicht hätte tun sollen.

Studiochef: "Ich bin wirklich enttäuscht

Bulkhead Interactive bekam allerdings Wind von der Sache, und der Chef höchstpersönlich reagierte auf den "Scherz" des Spielers. "Ich bin wirklich enttäuscht, dass einer der besten Spieler und der Gewinner des Turniers so etwas über die Entwickler sagt. Wir werden das nicht einfach hinnehmen", erklärte Bulkhead-Boss Joe Brammer. Ferner stellte er klar, dass diese Drohung einfach nicht lustig sei und man das nicht akzeptieren werde.

Auch das Gewinnerteam begrüßte den Scherz von Bulkhead.

"Wir sind genauso Gamer"

Kurzzeitig hatte das Studio überlegt, ihm die Waffenveredelung nicht mehr zu liefern. Allerdings entschied sich Brammer dann doch anders. "Ich persönlich habe einen Penis auf deine persönlich ausgewählte Waffe gemalt. Leute werden es nicht sehen, aber wir wissen, dass dieser dort ist, und wollten auch unseren Spaß haben. Letztlich sind wir auch Gamer und finden manche Sachen lustig", schrieb der Studioboss.

Friede zwischen den beiden

Um das Kriegsbeil endgültig zu begraben, sagte Brammer auch, dass er ihm alles Gute für die kommenden Monate wünsche. Sollten sie einander in der kommenden Zeit sehen, würde er ihn gerne auf ein Getränk einladen. Zuletzt sagte er, dass er die einzigartige Waffenveredelung doch spenden könnte – er würde den eingenommen Betrag dann verdoppeln. Das Geld soll einer Organisation zugutekommen, die Menschen mit Behinderung ermöglicht, dass sie auch spielen können. (red, 8.6.2018)