Mario Gomez greift sich an den Kopf.

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Er hätte treffen können, schaffte es aber nicht.

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Leverkusen/Osijek/Lugano – Titelverteidiger Deutschland hat eine lasche Generalprobe für die Fußball-WM 2018 in Russland hingelegt. Das Team von Joachim Löw beendete am Freitag mit einem 2:1 über Saudi Arabien zwar seine fünf Spiele andauernde Sieglos-Serie. Sechs Tage nach der 1:2-Pleite in Österreich gab die Leistung mit sichtlich angezogener Handbremse aber kaum Rückschlüsse auf die WM-Form des Weltmeisters.

Jungstar Timo Werner (8.), Omar Hawsawi per Eigentor (43.) beziehungsweise Taisir Al-Jassim (85.) per Elfmeternachschuss erzielten die Tore beim phasenweise wie Training anmutenden Auftritt. Löw bot neun Tage vor dem ersten Gruppenspiel gegen Mexiko bis auf den angeschlagenen Mesut Özil (Knieprellung) wohl seine WM-Wunschelf auf.

Comeback von Boateng

Die Mannschaft mit sieben Rio-Helden um Rückkehrer Jerome Boateng zeigte sich bemüht, Wiedergutmachung zu leisten, und hätte höher gewinnen können. Der Abwehrverbund aber zeigte gegen die Nummer 67 der Welt eindeutig zu viele Wackler.

So gelang dem Gast noch das Anschlusstor: Taiseer Al-Jassim (85.) verkürzte per Nachschuss nach Foulelfmeter auf 1:2. Der für Manuel Neuer zur Pause eingewechselte Marc-Andre ter Stegen hatte zuvor den Strafstoß von Mohammed Al-Sahlawi nach Foul von Sami Khedira pariert.

Für Löw besteht allerdings noch kein Grund zur Sorge. "Ich weiß, dass wir uns steigern müssen. Aber wenn das Turnier beginnt, werden wir da sein", sagte der Weltmeister-Trainer in der ARD: "Wir können Dinge verbessern, absolut. Aber nach zwei Wochen Trainingslager fehlen die Kräfte, das ist normal. Nächste Woche werden wir mehr Power haben."

Das Ergebnis fiel knapp aus, die Überlegenheit der teilweise zu lässig agierenden Deutschen stand freilich nie infrage. Der Titelverteidiger trifft in Russland neben Mexiko noch auf Schweden und Südkorea.

Kroatien ohne Caleta-Car

Kroatien setzte sich vor Heimpublikum in Osijek gegen die ebenfalls bei der WM vertretenen Senegalesen mit 2:1 (0:0) durch. Hoffenheim-Legionär Andrej Kramaric erzielte zwölf Minuten vor Schluss den Siegtreffer, zuvor hatte Inter Mailands Ivan Perisic (63.) die Führung der Afrikaner durch Ismaila Sarr (48.) ausgeglichen. Fünf Tage nach dem 0:2 gegen Brasilien kam Salzburg-Innenverteidiger Duje Caleta-Car diesmal nicht zum Einsatz. Die Mannschaft von Trainer Zlatko Dalic trifft bei der WM in Gruppe D auf Vize-Weltmeister Argentinien, Nigeria und Island.

Senegal mit Mane

Für Senegal stand mit Liverpools Sadio Mane ein Ex-Salzburger über 90 Minuten am Platz, dennoch müssen die Afrikaner nach dem dürftigen 0:0 gegen Luxemburg weiter auf ihren ersten Sieg in der unmittelbaren Vorbereitung warten. Am Montag steht noch das Testspiel gegen WM-Starter Südkorea an, bei der Endrunde warten dann in Gruppe H Kolumbien, Polen und Japan.

Die Asiaten unterlagen in Lugano der Schweiz mit 0:2 (0:1). Ricardo Rodriguez per Foulelfer (42.) und Haris Seferovic (82.) besorgten die Treffer für die Hausherren. Die Schweizer, bei denen der zuletzt angeschlagene Granit Xhaka von Beginn an auflief, reisen am Montag nach Russland, wo sie auf Brasilien, Serbien und Costa Rica treffen. Die Japaner bestreiten am Dienstag noch ein weiteres Testspiel gegen Paraguay. Die Mannschaft um Dortmunds Shinji Kagawa, der am Freitag nur in der Schlussphase zum Einsatz kam, startet gegen Kolumbien in die WM. Weitere Gegner sind Polen und Senegal. (APA, sid, 8.6.2018)

Freitag-Ergebnisse von Fußball-Länderspielen:

Schweiz – Japan 2:0 (1:0). Lugano. Tore: Rodriguez (42./Foulelfer), Seferovic (82.)

Kroatien – Senegal 2:1 (0:0). Osijek. Tore: Perisic (63.), Kramaric (78.) bzw. Sarr (48.)

Deutschland – Saudi-Arabien 2:1 (2:0). Leverkusen. Tore: Werner (8.), Hawsawi (43./Eigentor) bzw. Al-Jassim (84./Nachschuss Foulelfer, davor scheiterte Al-Sahlawi an Neuer)

Polen – Chile 2:2 (2:1). Posen (Poznan). Tore: Lewandowski (30.), Zielinski (34.) bzw. Valdes (38.), Albornoz (56.)