Kabul – In Afghanistan haben die radikalislamischen Taliban am Samstag eine dreitägige Feuerpause zum Ende des Fastenmonats Ramadan ausgerufen. Sie reagierten damit auf eine entsprechende Ankündigung der Regierung in Kabul.

Ausländische Truppen seien von der Feuerpause ausgeschlossen, der Kampf gegen sie gehe weiter, erklärten die Taliban. Sie würden sich auch gegen jeden Angriff verteidigen. Der Ramadan endet am Wochenende. Wann genau die Kämpfe ausgesetzt werden sollten, war zunächst nicht klar, denn der Fastenmonat, der sich nach der Mondphase richtet, endet im Land zu verschiedenen Zeiten.

Angriffe gestoppt

Präsident Ashraf Ghani hatte die Feuerpause der Regierung am Donnerstag verkündet. Er wies die afghanischen Sicherheitskräfte an, in vom 12. bis 19. Juni alle Angriffe auf die Taliban zu stoppen. Die Waffenruhe soll aber nicht für andere militante Gruppen wie die Extremistenmiliz Islamischer Staat gelten.

Die Taliban führen derzeit ihre alljährliche "Frühjahrsoffensive" gegen die afghanische Regierung. Sowohl die Taliban als auch die IS-Miliz hatten in den vergangenen Monaten mehrfach schwere Anschläge in der afghanischen Hauptstadt Kabul verübt, bei denen zahlreiche Zivilisten getötet wurden. (APA, 9.6.2018)