Matthias Schwab könnte beim Heimturnier eine Spitzenplatzierung erreichen.

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Atzenbrugg – Matthias Schwab spielt trotz eines Rückfalls auf Platz elf beim Shot Clock Masters in Atzenbrugg um einen Spitzenplatz. Der Österreicher hält nach einer 73er-Runde am Moving Day bei 6 unter Par, aber nur der mit -13 schon fünf Schläge vor Justin Walters (RSA) führende Finne Miko Korhonen ist am Schlusstag wohl schon außer Reichweite. Schwab startet Sonntag im Diamond Country Club um 11.00 Uhr.

Früh "Kacke" gebaut

Nach zwei Tagen war Schwab nach Runden mit 69 und 68 Schlägen noch auf Platz vier gelegen. Am Samstag lieferte der 23-jährige Steirer mit der 73 aber sein bisher höchstes Tages-Score ab. Vor allem deshalb, weil seine weiterhin wenigen Fehler diesmal gleich ganz hart bestraft wurden. Nachdem er mit einem Birdie auf dem dritten Loch noch perfekt gestartet und auf Platz zwei vorgerückt war, musste er rasch ein Doppel-Bogey und später noch ein Bogey hinnehmen und schaffte umgekehrt nur drei Schlaggewinne.

Besonders das frühe Doppel-Bogey war bitter. "Ich habe den Ball links in die Kacke gehaut. Er war unspielbar und ich habe ihn trotzdem quer hacken müssen", erinnerte sich Schwab.

Trotzdem zeigte er wie immer Kampfgeist und hielt sein Spiel zusammen. "Es ist egal, wann so etwas passiert. Es ist immer gleich bitter und ich spiele immer normal weiter", erklärte er seine Einstellung. "Wenn du 'gute' Fehler machst, ist es eh kein Problem. Wenn du den Ball aber so ins Fette haust wie ich, wird es schwierig."

Keine volle Attacke am Schlusstag

"Dran bleiben" war das richtige Rezept, denn vor allem sein Kampfgeist bewahrte Schwab vor weiterem Ungemach. "Fehler zipfen mich grundsätzlich an", gab er aber zu. "Die Abschläge auf der 5 und der 13 waren totale unforced errors", ärgerte er sich. "Der Rest ist einfach nicht nahe genug hin gegangen und die Putts sind auch nicht gefallen."

So gesehen hat bei Schwab an keinem der drei Tage das lange und das kurze Spiel gemeinsam gut funktioniert. Es wäre ideal, wenn dies endlich am Sonntag der Fall wäre. Schwab weiß von der 64er-Runde beim Challenger in Prag wie es ist, wenn man am Schlusstag in den "Flow" kommt. "Da ist es wirklich gut gelaufen. Ich habe mich danach aber auch gefragt, warum."

Am Sonntag in Atzenbrugg volle Attacke wie Bernd Wiesberger bei dessen famoser Aufholjagd 2012 zu gehen, ist eher nicht Schwabs Ding. "Ich gehe es an wie die Runden davor. Zwei Mal ist es eh gut gegangen, am Samstag war's halt ein bissl schwieriger", erklärte er. "Ich werde wieder mein Bestes geben und so niedrig spielen, wie es geht."

Schwab ist Sonntag – er spielt ab 11.00 Uhr mit dem Schweden Oscar Lengden – dennoch die größte heimische Hoffnung. Um sein bisheriges Top-Preisgeld als Vierter in Indien (65.000 Euro) annähernd zu erreichen, muss er aber zumindest alleiniger Dritter werden.

Vier Österreicher noch dabei

Vier Österreicher sind am Schlusstag noch dabei. Sepp Straka verbesserte sich mit einer 70er-Runde auf Platz 38, Lukas Nemecz ist 43. Selbst Routinier Markus Brier schaffte als 48. auch noch den zweiten Cut der Top-60. Clemens Prader hingegen erhielt als erster Spieler einen Strafschlag für eine Zeitüberschreitung und schied als 70. endgültig aus.

Der 49-jährige Brier spielt ab Juli auf der Senioren-Tour und freute sich. "Ich habe mein Spiel zusammengehalten. Wenn man so eine Chance kriegt, sollte man sie auch nutzen."

Straka war nach einem schwachen Freitag auch wieder zufrieden. Er hatte am Vortag noch rasch seine Schläge korrigiert, "Es hat sich zwar angefühlt als ob ich 30 Meter nach rechts ziele, die Bälle gingen heute aber schön zur Fahne." (APA, 9.6.2018)