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Präsident Rouhani kritisierte den Kurs der USA.

Foto: AP/Alexander Zemlianichenko

Teheran – Der Iran hat den Alleingang der USA bei ihrem Ausstieg aus dem Atomabkommen kritisiert. "Die Bemühungen der USA, ihre Politik anderen aufzuzwingen, wachsen sich zu einer Bedrohung für alle aus", sagte der iranische Präsident Hassan Rouhani am Sonntag beim Treffen der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOC) im ostchinesischen Qingdao.

Das jüngste Beispiel für einen solchen Alleingang und für die Missachtung der Entscheidungen der internationalen Gemeinschaft durch die US-Regierung sei deren Ausstieg aus dem Atomabkommen. Rouhani begrüßte zugleich die Bemühungen Chinas und Russlands, die wie die Europäer versuchen, das Abkommen zu retten.

Abkommen gekündigt

Die USA haben das 2015 geschlossene Atomabkommen mit dem Iran im Mai einseitig aufgekündigt und wollen neue Sanktionen verhängen. Die Regierung in Washington hat auch Unternehmen in anderen Staaten mit Strafmaßnahmen gedroht, die trotzdem weiter mit der Islamischen Republik Geschäfte machen.

Chinas Präsident Xi Jinping sagte in Qingdao, er bedauere den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen. China sei bereit, gemeinsam mit Russland und anderen Ländern am Erhalt der Vereinbarung zu arbeiten.

Die übrigen Unterzeichner Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland wollen an der Vereinbarung festhalten. Sie sieht die Aufhebung von Sanktionen gegen den Iran vor, der im Gegenzug sein Atomprogramm begrenzt und internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zulässt. (APA, Reuters, 10.6.2018)