Tucson – Wie viel Masse hat die Milchstraße? Um diese Frage zu klären, hat ein Team der University of Arizona in Tucson Daten über die Bahnen mehrerer kleiner Satellitengalaxien der Milchstraße mit umfangreichen Computersimulationen kombiniert. Für diese wurden 20.000 große Galaxien samt ihren Satelliten simuliert, um aus dem Vergleich Rückschlüsse zu ziehen, welcher Wert für die Milchstraße der wahrscheinlichste ist.

Das in "The Astrophysical Journal" veröffentlichte Ergebnis beläuft sich auf 960 Milliarden Mal die Masse unserer Sonne. Es liegt damit im Bereich früherer Hochrechnungen, die auf Werte zwischen 700 Milliarden und zwei Billionen Sonnenmassen gekommen waren.

Die Nachbarin ist größer

Das Team um Ekta Patel maß den Drehimpuls von neun der rund 50 Satellitengalaxien der Milchstraße. Ohne äußere Einwirkung ändert sich der Drehimpuls nicht – anders als die Geschwindigkeit dieser Galaxien, weil sie sich auf elliptischen Orbits um die Milchstraße bewegen.

Da die meisten großen Galaxien von kleineren Satellitengalaxien umkreist werden, eignet sich die Methode auch zum "Wiegen" anderer großer Sterneninseln. So untermauert die Untersuchung auch frühere Vermutungen, denen zufolge unsere große Nachbarin, die Andromeda-Galaxie, mehr Masse hat als unsere Heimatgalaxie. (red, APA, 10. 6. 2018)