Dominic Thiem hat zwar den Titel in Paris verpasst, aber mit Erreichen seines ersten Grand-Slam-Endspiels das angekündigte Ziel erreicht. Nun geht es von der roten Asche auf das grüne Gras.

Foto: APA/AFP/ERIC FEFERBERG

Bild nicht mehr verfügbar.

Der nimmersatte Rafael Nadal mit dem Lohn für die harte Arbeit.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier TPX

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Spanier ließ sich auch von Problemen mit den Fingern nicht vom Kurs abbringen.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Paris – "Das logische Ziel heißt Finale", hatte Dominic Thiem vor Beginn der French Open mit dem Selbstvertrauen des frisch eingefahrenen Lyon-Titels gesagt – und er hat Wort gehalten. In seinem ersten Endspiel bei einem Major-Turnier war dann Rafael Nadal, dem in Paris ein Nimbus der Unbesiegbarkeit umgibt, im zehnten Aufeinandertreffen zum siebenten Mal zu stark.

Dominic Thiem hat am Sonntag im harten Finalspiel gegen Rafael Nadal seinen ersten Grand-Slam-Titel verpasst. Mit dabei war auch sein Vater Wolfgang, der trotz der Niederlage stolz auf seinen Sohn ist.
ORF

Doch eine Niederlage kann auch Ansporn sein. Und das ließ Thiem mehrfach in den Medienterminen nach dem erst zweiten Grand-Slam-Einzel-Endspiel eines Österreichers durchblicken. "Es motiviert mich extrem, weiterzuarbeiten, dass ich so ein Grand-Slam-Finale hoffentlich bald wieder erleben kann", meinte der seit Montag wieder Weltranglisten-Siebente.

Start in die Rasensaison

Die Arbeit wird er nach zwei, drei Tagen des Durchschnaufens wieder aufnehmen. Nun steht eine kurze, aber wichtige Rasensaison auf dem Programm: Halle (ab 18. Juni) und Wimbledon (ab 2. Juli) sind die nächsten Fixpunkte in Thiems Turnierkalender.

"Ich habe letztes Jahr in Wimbledon wirklich schwer in Ordnung gespielt und da macht es wirklich Spaß. Ich freue mich extrem auf Halle und Wimbledon", sagte Thiem, der schon bald auf einem Fußballplatz erste Übungen machen will. "Ich werde dann in der Südstadt trainieren und ein bisschen was auf dem Fußballplatz machen mit den Rasenschuhen. Denn die Beinarbeit ist schon ganz anders als auf Sand." Der Flug nach Halle ist für Freitag geplant.

Nicht so hohe Erwartungen wie in Paris

Auf Rasen habe er selbst an sich nicht so hohe Erwartungen wie in Paris, aber: "Ich will vor allem in Wimbledon gut spielen, weil ich dort letztes Jahr gut gespielt habe." Im Achtelfinale war er knapp im fünften Satz Tomas Berdych unterlegen, der dann nach Aufgabe von Djokovic sogar das Halbfinale erreichte. "Ja, ich war relativ nahe sogar an einem Semifinale dran, also auch dort ist viel drinnen. Noch dazu ist es das prestigeträchtigste Turnier."

Ehe es dann auf Hartplatz geht, wird Thiem noch in Hamburg und Kitzbühel auf seinen Lieblingsbelag wechseln. Allerdings gefällt ihm das Image des Sandplatzspezialisten nicht. "Sicher ist ganz klar Sand mein Lieblingsbelag, aber es ist auch ein bisschen eine aufgebauschte Sache, mich jetzt zum Sandplatzspezialisten zu machen. Ich spiele auch gern auf Hardcourt und habe dort auch gute Ergebnisse, und man muss auch so ehrlich sein, dass Hardcourt mit Abstand den größten Teil der Saison ausmacht."

Konzentration auf Aufschlag und Return

Coach Günter Bresnik ist mit der bisherigen Saisonausbeute sehr zufrieden. "Wenn ich Mitte des Jahres im Race auf Fünf stehe, muss man sehr zufrieden sein." Die Rasensaison sieht der 57-Jährige mit gemischten Gefühlen. "Er spielt gern drauf, hat in Stuttgart seinerzeit Federer geschlagen und ein Turnier auf Rasen gewonnen. Die Vorbereitung ist halt immer mühsam, weil es eine komplette Veränderung der Beinarbeit ist." Positiv sei aber die Konzentration auf Aufschlag und Return. "Wenn er die Zeit vernünftig nutzt, glaube ich, dass sich das später positiv auf Hartplatz niederschlägt."

Ziele für Wimbledon möchte Bresnik nicht formulieren. "Ich will, dass er gut spielt und voll fit ist. Auf Rasen sind viele Sachen auslosungsabhängig. Es gibt ein paar ungesetzte Spieler, die ausgesprochene Rasenspezialisten sind." (APA, 11.6.2018)

Tennis-Weltranglisten vom 11. Juni:

HERREN:

1. (1) Rafael Nadal (ESP) 8.770 Punkte
2. (2) Roger Federer (SUI) 8.670
3. (3) Alexander Zverev (GER) 5.965
4. (6) Juan Martin del Potro (ARG) 5.080
5. (4) Marin Cilic (CRO) 4.950
6. (5) Grigor Dimitrow (BUL) 4.870
7. (8) Dominic Thiem (AUT) 3.835
8. (7) Kevin Anderson (RSA) 3.635
9. (9) David Goffin (BEL) 3.110
10. (10) John Isner (USA) 3.070

Weiters:
109. (111) Gerald Melzer (AUT) 519
143. (147) Sebastian Ofner (AUT) 403
209. (217) Dennis Novak (AUT) 284

Race to London:
1. (3) Nadal 5.050
2. (1) Zverev 3.495
3. (2) Federer 3.110
4. (4) Del Potro 3.020
5. (6) Thiem 2.985
6. (5) Cilic 2.370

Doppel:
1. (1) Mate Pavic (CRO) 8.240
2. (2) Oliver Marach (AUT) 8.190
3. (3) Lukasz Kubot (POL) 7.140
4. (4) Marcelo Melo (BRA) 7.140
5.(5) Bob Bryan (USA) 6.720

Weiters:
20. (23.) Alexander Peya 3.730
45. (44) Philipp Oswald 1.645
106. (97) Julian Knowle (alle AUT) 735

Race:
1. (1) Marach/Pavic 5.750
2. (2) Bryan/Bryan 4.355
3. (3) Juan Sebastian Cabal/Robert Farah (COL) 3.655
4. (10) Pierre-Hugues Herbert/Nicolas Mahut (FRA) 3.040
5. (4) Nikola Mektic/Alexander Peya (CRO/AUT) 3.020

DAMEN:

1. ( 1) Simona Halep (ROU) 7.970 Punkte
2. ( 2) Caroline Wozniacki (DEN) 6.745
3. ( 3) Garbine Muguruza (ESP) 6.550
4. (10) Sloane Stephens (USA) 5.463
5. ( 4) Jelina Switolina (UKR) 5.205
6. ( 7) Caroline Garcia (FRA) 4.970
7. ( 6) Karolina Pliskova (CZE) 4.685
8. ( 8) Petra Kvitova (CZE) 4.610
9. ( 9) Venus Williams (USA) 3.971
10. (13) Madison Keys (USA) 3.536

Weiters:
201. (190) Barbara Haas (AUT) 266
213. (229) Julia Grabher (AUT) 250