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Dem Brand brach in einem Lager für Stimmzettel aus.

Foto: Reuters/Mousily

Bagdad – Nach dem Brand in einer Lagerhalle mit Stimmzetteln der umstrittenen Parlamentswahl im Irak hat Ministerpräsident Haidar al-Abadi eine strengere Bewachung der Wahlurnen angeordnet. Alle Verantwortlichen in den Provinzen seien angewiesen worden, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken und dafür auch mehr Einsatzkräfte abzustellen, ließ Al-Abadi am späten Sonntagabend mitteilen.

"Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen und jeden mit einer eisernen Faust treffen, der die Sicherheit des Landes und seiner Bevölkerung untergraben will", sagte Al-Abadi.

Dubiose Umstände

Am Sonntag war in einer Lagerhalle mit Wahlurnen in Bagdad ein Brand ausgebrochen. Neben Al-Abadi geht auch Parlamentspräsident Salim al-Jaburi von Brandstiftung aus. Offiziell wurde zwar keine Brandursache genannt, doch Zeitpunkt und Umstände erscheinen dubios: Schon seit Wochen gab es Streit über angebliche Stimmenfälschungen bei der Wahl vor gut einem Monat. Das Parlament in Bagdad beschloss am Mittwoch schließlich, dass sämtliche Stimmen per Hand neu ausgezählt werden sollen. Wenige Tage später kam es zu dem Feuer.

Al-Abadi kündigte eine Untersuchung an. Diese solle auch klarstellen, wie groß der Schaden ist. Bisher ist unklar, ob durch das Feuer die Neuauszählung der Stimmen, die für diese Woche geplant war, beeinflusst wird. (APA, 11.6.2018)