Cardiff – Seit mehr als zwei Jahrzehnten rätseln Forscher, was in einer Reihe von Regionen in unserer Milchstraße für sogenannte schwache Mikrowellen-Emissionen (AME) sorgt. Nun dürften Astronomen um Jane Greaves (Uni Cardiff) das Rätsel gelöst haben. In der Manier von Detektiven schlossen die Wissenschafter eine ganze Reihe verschiedener Ursachen aus, ehe nur mehr eine Erklärung übrig blieb.

Ursprünglich wurde angenommen, dass die Emission durch schnell rotierende Staubkörner aus polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen erzeugt wird. Jüngste Messergebnisse widerlegten jedoch diese Erklärung. Also musste man nach einer neuen suchen. Zu diesem Behufe beobachteten Jane Greaves und Kollegen die protoplanetaren Scheiben von 14 heißen, jungen Sternsystemen mit drei verschiedenen Radioteleskopen. Dabei wurde sorgfältig darauf geachtet, die Emission der Scheiben selbst auszuschließen.

Künstlerische Darstellung, wie die schwachen Emissionen rund um junge Sterne durch feinste Diamanten zustande kommen dürfte.
Illustration: S. Dagnello, NRAO/AUI/NSF

Wie die Forscher im Fachblatt "Nature Astronomy" berichten, dürften – nach Ausschluss anderer Hypothesen – Staubwolken aus Diamanten rund um junge Sterne dafür verantwortlich sein. Nanodiamanten sind auch häufige Bestandteile von Meteoriten, die auf der Erde gefunden werden, und Relikte des planetenbildenden Prozesses, der auch rund um unsere Sonne stattfand.

Diese Diamanten sind extrem klein und messen, wie ihr Name schon sagt, nur wenige Nanometer. Zum Vergleich: Der Punkt am Ende dieses Satzes ist ausgedruckt auf einem Blatt Papier in etwa 500.000 Nanometer dick. (red, 11.6.2018)