Washington – Mehr als ein Vierteljahrhundert lang hat der US-Amerikaner Johnny Tallbear unschuldig im Gefängnis gesessen – am Montag ist er in Oklahoma aus der Haft entlassen worden. Er war 1992 wegen Mordes verurteilt worden.

Als entscheidend war damals die Aussage eines Augenzeugen gewertet worden, der Tallbear und einen anderen Mann im Oktober 1991 in einen tödlichen Kampf mit einem Obdachlosen verwickelt gesehen haben wollte. Später bekam er Zweifel, ob es sich bei dem Mann wirklich um Tallbear handelte.

Die Wende brachten neue DNA-Beweise. Ein Gericht entschied am Montag nach Angaben des Bezirksstaatsanwalts, dass das Blut Tallbears nicht mit den Spuren an der Kleidung des damaligen Opfers übereinstimmte.

"Große Mahlzeit"

Tallbear zeigte sich beim Verlassen des Gerichtssaales in TV-Aufnahmen überglücklich: "Ich sage seit mehr als zwei Jahrzehnten, dass ich nichts mit diesem schrecklichen Verbrechen zu tun habe. Ich wusste immer, dass ich unschuldig bin, und nun hat es die DNA bewiesen."

Auf die Frage, was er als erstes machen wolle, wenn er heimkomme, sagte Tallbear: "Ich denke, erst mal eine wirklich große Mahlzeit verspeisen." (APA, 11.6.2018)