Montreal/Washington – Nach dem Twitter-Frontalangriff von US-Präsident Donald Trump hat sich Kanadas Parlament am Montagabend (Ortszeit) geschlossen hinter Premier Justin Trudeau gestellt. Die Abgeordneten verabschiedeten am Abend einstimmig eine von der Opposition eingebrachte Erklärung gegen "verunglimpfende ad-hominem (persönliche) Erklärungen durch US-Amtspersonen".

Diese Erklärungen würden nämlich "den bilateralen Beziehungen einen schlechten Dienst erweisen und Bemühungen unterlaufen, diesen Handelskonflikt zu lösen", hieß es. Trump hatte unmittelbar nach dem Abflug vom Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs in Twitter-Botschaften die Abschlusserklärung torpediert und Trudeau persönlich angegriffen. Er warf Trudeau unter anderem "falsche Aussagen" vor und bezeichnete ihn als "sehr unehrenhaften und schwachen" Gastgeber. Berater im Weißen Haus erklärten zudem, für Trudeau gebe es "einen besonderen Platz in der Hölle".