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Das Ende der Netzneutralität in den USA sorgt nach wie vor für heftige Proteste

Foto: AP/Altaffer

Die Netzneutralität ist in den USA Geschichte: Die Telekombehörde FCC hatte vergangenen Dezember für die Abschaffung eines Regelwerks gestimmt, das die Gleichbehandlung aller Daten vorsah. Mit dem Stichtag 11.6. treten die Regeln nun offiziell außer Kraft. Die Mobilfunker und Telekomprovider können nun also Spezialpakete schnüren, die bestimmte Services bevorzugen.

Vorerst noch "selbes Tempo"

Mit einer großen Welle an Änderungen ist vorerst nicht zu rechnen, analysiert The Verge – "eure Webpages werden nach wie vor im selben Tempo geladen werden". Die Neuerungen werden eher schleichend eingeführt werden. Denkbar sind zwei Modelle: Einerseits können Provider für die Nutzung bestimmter Dienste nichts verrechnen, was als Zero Rating bezeichnet wird. Andererseits könnten sie manche Datenpakete priorisieren, womit dann beispielsweise Netflix besser lädt als Amazon Prime. Dazu kommt der Wegfall von Bestimmungen, die Providern die Sammlung und den Verkauf von Browserverläufen für individualisierte Werbung bestimmen.

Zero Rating

In der EU wird die Netzneutralität prinzipiell geschützt, das Modell des Zero Ratings jedoch von Mobilfunkern wie A1 zum Einsatz gebracht. Einzelne US-Staaten wollen nun selbst Regeln für Netzneutralität erlassen. Vorreiter sind Washington und Oregon, die bereits entsprechende Gesetze beschlossen haben. Im US-Senat könnte es zu einer landesweiten Regelung kommen, damit ist aber erst nach den Kongresswahlen im Herbst zu rechnen. (red, 12.6.2018)