Frage: Welche Mannschaften steigen aus der Gruppenphase auf?

Antwort: Die jeweils ersten beiden Teams der acht Gruppen qualifizieren sich für das Achtelfinale.

Frage: Welche Kriterien entscheiden über die Platzierung in der Gruppe?

Antwort:

1.) Anzahl der Punkte aus allen Gruppenspielen.

2.) Tordifferenz aus allen Gruppenspielen.

3.) Anzahl der in allen Gruppenspielen erzielten Tore.

Frage: Welche Kriterien entscheiden bei Punktegleichheit zweier oder mehrerer Teams über den Aufstieg?

Antwort:

1.) Anzahl der Punkte aus den direkten Begegnungen der punktgleichen Teams.

2.) Tordifferenz aus den Direktbegegnungen der Punktgleichen.

3.) Anzahl der in den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams erzielten Tore.

4.) Fairplay-Wertung anhand der Anzahl gelber und roter Karten in allen Gruppenspielen.

5.) Losentscheid.

Frage: Nach welchem Modus wird ab dem Achtelfinale verfahren?

Antwort: Bei einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit wird die Partie um zweimal 15 Minuten verlängert. Steht auch dann kein Sieger fest, gibt es Elferschießen.

Frage: Wann können Gruppengegner in der K.-o.-Phase zusammentreffen?

Antwort: Erst im Finale.

Frage: Wann gibt es Gelbsperren?

Antwort: Zwei gelbe Karten aus zwei verschiedenen Spielen ergeben eine Sperre für die nächste Partie. Einzelne gelbe Karten werden nach dem Viertelfinale gestrichen. Somit kann kein Spieler aufgrund der zweiten gelben Karte für das Finale gesperrt sein.

Frage: Gibt es neue Regeln im Schiedsrichterhandbuch?

Antwort: Die Schiedsrichter mussten nicht sehr viel dazulernen. Beißattacken wie jene von Uruguays Star Luís Suárez bei der WM 2014 gegen Italiens Giorgio Chiellini müssen allerdings strenger geahndet werden – in der Erweiterung der Regel zwölf mit direktem Freistoß und Platzverweis. Zudem darf in der Verlängerung ein vierter Spieler eingewechselt werden.

Frage: Wie viele Spieler dürfen auf der Bank Platz nehmen?

Antwort: Auf der Bank dürfen höchstens 23 Personen sitzen, elf Offizielle und zwölf Reservisten.

Professionelles Fußballschauen ist kein Honiglecken. Während der WM wird das 64-mal im sogenannten "Video Operations Room" erledigt, der im internationalen Sendezentrum IBC zu Moskau eingerichtet ist.
Foto: APA/AFP/Antonov

Frage: Welche technischen Hilfen stehen dem Referee zur Verfügung?

Antwort: Erstmals der Videobeweis und zum dritten Mal nach der WM 2014 und der EM 2016 die Torlinientechnik.

Frage: Wann kommt der Videobeweis zum Einsatz?

Antwort: Der Weltverband beschränkt den Einsatz auf Situationen wie Tore, Elfmeter, rote Karten und mögliche Spielerverwechslungen bei gelben und roten Karten.

Frage: Wer führt den Videobeweis?

Antwort: Pro Spiel werden neben einem Videoassistenten ein weiterer Schiedsrichter und ein weiterer Assistent im Studio zum Einsatz kommen – Letzterer speziell für die Bewertung von Abseitssituationen. Unterstützt wird dieses Trio außerdem von einem Offiziellen, der das Spiel im Fernsehen beobachtet.

Frage: Welche Situationen sind vom Videobeweis betroffen?

Antwort: Tore, mögliche Fouls im Strafraum und eventuell übersehene Tätlichkeit werden vom Videoassistenten kontrolliert. Abseitsstellungen interessieren nur im Zusammenhang mit diesen Situationen. Nur wenn der Verdacht auf eine klare Fehlentscheidung besteht, wird der Schiedsrichter am Feld kontaktiert.

Frage: Wie wird der Videobeweis geführt?

Antwort: Für die Kommunikation zwischen Referee und Videoassistent braucht es grundsätzlich eine Spielunterbrechung. Danach entscheidet der Schiedsrichter, ob er eine offizielle Überprüfung ("review") zulässt oder sich seiner Entscheidung sicher ist. Wenn er sie zulässt, zeigt er das an, indem er mit den Händen ein Rechteck signalisiert.

Frage: Ist der Schiedsrichter an den Videobeweis gebunden?

Antwort: Nein. Der Videoassistent teilt dem Schiedsrichter seine Empfehlung mit. Der Schiedsrichter kann sie befolgen.

Frage: Wann sieht sich der Schiedsrichter die Szene selbst an?

Antwort: Wenn eine Entscheidung subjektiv ist – etwa ob ein Foul eine rote Karte erfordere -, sollen die Schiedsrichter zum Monitor gehen, also eine "on-field review" vornehmen. Bei Tatsachenentscheidungen – wie Foul im Strafraum oder außerhalb – soll er eher dem Videoassistenten vertrauen.

Frage: Kann der Schiedsrichter auch ohne Zuruf von außen den Videoassistenten in Anspruch nehmen?

Antwort: Der Schiedsrichter kann den Prozess auch selbst starten. Er darf dafür das Spiel unterbrechen, allerdings situationsabhängig.

Frage: Wird beim Videobeweis nur die Entscheidung oder Nichtentscheidung selbst bewertet?

Antwort: Bei Toren, Elfmeterverdacht und roten Karten wegen Verhinderns einer klaren Torchance ist nicht nur das Ereignis selbst, sondern die Entstehungsgeschichte relevant. Die Angriffsphase – und zwar ab dem Moment, in dem der entscheidende Vorstoß Richtung Strafraum initiiert wurde – muss überprüft werden.

Frage: Was passiert, wenn ein Ereignis nach einer Standardsituation zu bewerten ist?

Antwort: Bei einem Ereignis nach einem ruhenden Ball ist klar geregelt, dass das Geschehen davor nicht mehr untersucht wird.

Frage: Haben alle WM-Schiedsrichter Erfahrung mit dem Videoassistenten?

Antwort: Von den 35 in Russland eingesetzten Referees pfeifen nur vier regelmäßig in Ligen, in denen der Videobeweis in jedem Spiel zum Einsatz kommt: der Deutsche Felix Brych, die US-Amerikaner Mark Geiger und Jair Marrufo sowie der Italiener Gianluca Rocchi.

Frage: Wie werden die Fans in den Stadien und TV-Zuseher informiert?

Antwort: Wiederholungen und Grafiken werden auf den Anzeigetafeln zu sehen sein. Zudem sollen die relevanten Informationen aus den Gesprächen zwischen Schiedsrichtern und Videoassistenten an die TV- sowie Radiokommentatoren weitergeleitet werden. Erklärungen soll es auch auf der Fifa-Internetseite geben.

Frage: Wie oft ist mit Spielunterbrechung wegen des Videobeweises während der WM zu rechnen?

Antwort: In den 306 deutschen Bundesligapartien der Saison 2017/18 wurden 1870 Situationen vom Videoassistenten überprüft, nur 549 Situationen führten zu einem verbalen Austausch, in 88 Fällen empfahl der Videoassistent eine Entscheidungsumkehr, dadurch seien 64 Fehlentscheidungen verhindert worden. In 13 Fällen blieben die Schiedsrichter bei ihrer Entscheidung, hinzu kamen elf fehlerhafte Eingriffe der Videoassistenten. Jeder Eingriff dauerte im Schnitt 57 Sekunden.

DER STANDARD

Frage: Was lässt sich die Fifa die WM an Prämien kosten?

Antwort: Insgesamt werden 400 Millionen Dollar, also zwölf Prozent mehr als 2014, ausgeschüttet. Der Weltmeister erhält 38 Millionen, der Finalist 28 Millionen, der Dritte 24 Millionen und der Vierte 22 Millionen Dollar. Die Viertelfinalisten erhalten jeweils 16 Millionen, die Achtelfinalisten zwölf und die Vorrundenteilnehmer je acht Millionen Dollar. Zudem erhält jeder WM-Starter 1,5 Millionen Dollar für die Vorbereitung. (Sigi Lützow, 13.6. 2018)