Lausanne – Im Zuge des sich abzeichnenden Doping- und Korruptionsskandals hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) sämtliche Zahlungen an den Biathlon-Weltverband (IBU) vorerst gestoppt. Wie das IOC am Dienstag mitteilte, würden die Zuwendungen erst wieder gezahlt, wenn die IBU einen neuen Präsidenten gewählt und seine Anti-Doping-Verfahren reformiert hat.

Zudem muss die IBU Bericht erstatten, wie sie die russischen Dopingfälle untersucht. In Österreich ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen insgesamt zwölf Personen, gegen zwei wurden Korruptionsvorwürfe erhoben. Der Tatzeitraum umfasst vor allem die Biathlon-WM im Februar 2017 in Hochfilzen, die Korruptionsvorwürfe reichen bis 2012 zurück. Russische Dopingsünder sollen gedeckt und 65 Doping-Proben vertuscht worden sein. Bei der Vergabe der WM 2021 im September 2016 zugunsten der russischen Stadt Tjumen sollen Bestechungsgelder geflossen sein.

Der langjährige norwegische Präsident Anders Besseberg ist schon zurückgetreten, die deutsche Generalsekretärin Nicole Resch lässt ihr Amt seit April ruhen. Die Mitgliedsverbände wählen auf dem IBU-Kongress vom 5. bis 9. September im kroatischen Porec einen neuen Präsidenten. Zudem wird eine Ethik-Kommission eingeführt. Im Juni wird auch das IBU-Anti- Doping-Programm extern durch das Institut für Nationale Anti-Doping-Organisationen (iNADO) überprüft. (APA. 12.6. 2018)