Die dreiteilige BBC-Serie "Three Girls – Warum glaubt uns keiner" schildert die wahren Fälle von Vergewaltigung und sexueller Ausbeutung Minderjähriger in Rochdale, England, zwischen 2003 und 2012. Im Mai 2012 wurden die Männer wegen Vergewaltigung verurteilt. Schon viel früher hat eines der Opfer der Polizei die Vergewaltigung angezeigt, aber die Behörden gingen dem Verdacht nicht weiter nach.

Das Ausmaß der Verbrechen wurde erst viel später bekannt. Briten pakistanischer Herkunft konnten ungestört minderjährige Mädchen vergewaltigen und missbrauchen, auch weil Behörden vor Rassismusvorwürfen Angst hatte.

Arte zeigt alle drei Teile von "Three Girls – Warum glaubt uns niemand?" am Donnerstag ab 20.15 Uhr in deutscher Erstausstrahlung.

Zum Inhalt: : Die 15-jährige Holly (Molly Windsor, Mitte) ist neu in Rochdale und lernt die Schwestern Amber (Ria Zmitrowicz, links) und Ruby (Liv Hill) kennen.

Die Nachmittage verbringen die Mädchen in Kebab-Läden. Dort kommt Holly mit Ambers älterem pakistanischen Freund Tariq und anderen Pakistanern in Kontakt, darunter auch Daddy. Die Männer spendieren den Mädchen immer wieder Alkohol, Essen, Zigaretten.

Foto: BBC

Daddy fordert von der 15-jährigen Sex als Gegenleistung für die Geschenke, vergewaltigt, bedroht sie und zwingt sie zur Prostitution.

Holly vertraut sich Tariq an. Aber auch der zwingt die Mädchen zu Sex mit anderen Pakistanern. Nur die Sexualberaterin Sara (Maxine Peake), die Holly aus einer Gesundheitseinrichtung kennt, sieht die Gefahr für die Mädchen und versucht, die zuständigen Behörden zu alarmieren. Vergeblich.

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Traumatisiert versuchen die Mädchen, mit den Folgen des Missbrauchs umzugehen. Und auch damit, dass sie alle drei von ihren Vergewaltigern schwanger wurden.

Erst im Winter 2010 werden die Missbrauchsfälle von einer Sonderkommission der Polizei neu aufgerollt. Der dritte Teil der Serie beschreibt den Prozess, die Dialoge orientieren sich an den realen Gerichtsprotokollen.

Drehbuchautorin und Regisseurin Philippa Lowthorpe ("Call the Midwife – Ruf des Lebens" oder "Jamaica Inn – Riff-Piraten") recherchierten akribisch, sprachen mit den betroffenen Mädchen und deren Angehörigen. Und geben so den Opfern eine Stimme, die zuvor so lange im realen Leben nicht gehört wurde. Sehenswert. (red, 14.6.2018)

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