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So sieht er aus, wenn er die Genehmigung zum Singen bekommt. Ob Ed Sheeran in Düsseldorf auftreten kann, ist noch nicht klar.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Dia Dipasup

Düsseldorf – Die 85.000 Karten für das Konzert des Popstars Ed Sheeran am 22. Juli waren schnell ausverkauft. Nun könnte der Event allerdings scheitern – Tierschutz-Partei, Grüne, CDU und 104 Bäume stehen ihm im Weg.

Pläne im Eiltempo

Der Grund: Die Bäume stehen auf jenem Messeparkplatz im Norden Düsseldorfs, den die Stadt zu einem Open-Air-Gelände ausbauen wollte. Allerdings erst im nächsten Jahr. Weil aber Ed Sheeran bereits für den ursprünglich vorgesehenen Konzertort in der Region – am Flughafen Essen-Mühlheim wurden Exemplare der geschützten Feldlerche und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt – absagen musste, wollte Düsseldorf einspringen. Im Eiltempo wurden Pläne erstellt, und der Vorverkauf startete.

Naturschützer sind dagegen

Genauso schnell formierte sich aber Widerstand: Naturschützer demonstrierten wegen der 40 Jahre alten Bäume, die dem Ausbau des Geländes zum Opfer fallen sollen. Die Grünen griffen das auf und brachten das Thema ins Rathaus, wo sie in einer Koalition mit der SPD – sie stellt den Bürgermeister – und der CDU regieren. Gegner des Geländes bringen auch die Sicherheit ins Spiel. So meldete sich ein Experte, der die Loveparade-Katastrophe von Duisburg analysiert hatte, und wies auf die Gefahren für Zuschauer im Falle von Hagelsturm oder Bombendrohung hin.

Am Montag beschloss nun auch die CDU-Fraktion, gegen das Konzert zu stimmen.

Der neueste Hit von Sheeran: "Happier".
Ed Sheeran

Bürgermeister will Zeit gewinnen

Fix ist die Absage damit noch nicht. Am 27. Juni – ursprünglich sollte der Termin diese Woche stattfinden – entscheidet der Planungsausschuss darüber in geheimer Abstimmung. Der Bürgermeister hofft dann darauf, dass einige mit der Position der Partei brechen und für das Gelände stimmen. Eine Absage bedeute einen "dramatischen Reputationsschaden" für die Stadt, sagt der Bürgermeister. Er könne keinen sachlichen Grund erkennen, dieser Veranstaltung die Genehmigung zu verweigern.

Verärgert ist der Konzertveranstalter FKP Scorpio. Die Planung des Konzerts sei mit genügend Vorlaufzeit erfolgt, die Behörden hätten seit Monaten signalisiert, dass das Konzert machbar sei.

Kein Plan B für Sheeran

Auch das Management von Ed Sheeran zeigt sich "irritiert". Das Konzert auf zwei Abende verteilt in die nahegelegene Arena zu verlegen sei nicht möglich, weil das der Tourplan nicht hergebe. (red, 13.6.2018)