Dass Frauen in "Battlefield 5" an der Front mitkämpfen, sorgt bei manchen Spielern für Ärger.

Foto: Battlefield 5

Musste sich EA Sports vor wenigen Jahren noch den Zorn einiger Spieler über die Inklusion von Frauenteams in "Fifa" gefallen lassen, hat sich nun ähnliche Aufregung rund um "Battlefield 5" entsponnen. Der Shooter kehrt zurück in den Zweiten Weltkrieg und wird Spielern auch ermöglichen, als Soldatinnen zu spielen.

Das sorgte für Protest. Eine Reihe von Spielern wandte sich mit dem Hashtag #NotMyBattlefield gegen diese Änderung. Das sorgte zuerst für Erstaunen beim Leaddesigner Lars Gustavsson vom schwedischen Entwicklerstudio Dice. Denn in der Vergangenheit sei die Einführung von Kämpferinnen sehr oft gefordert worden. "Würde ich einen Dollar für jedes Interview der letzten Jahre kriegen, in dem wir gefragt wurden, warum wir keine Soldatinnen im Spiel hätten, wäre ich ein reicher Mann", meint er gegenüber "The Verge". Er freut sich, dass man das nun umgesetzt habe.

"Akzeptiert es oder kauft es nicht"

Produzent Aleksander Grøndal wurde auf Twitter deutlicher. "Battlefield" habe immer Spaß über Authentizität gestellt. Es gehe darum, spielen zu können, wie man möchte, auch wenn man dafür manchmal Erfahrungen biete, die historisch nicht akkurat oder unrealistisch seien, legte Manager Oskar Gabrielson nach.

Im Interview mit "Gamasutra" geht EAs Kreativchef Patrick Söderlund zum Gegenangriff über. Man habe nicht vor, sich dafür niedermachen zu lassen, Spiele zu öffnen. "Wir stehen zu dieser Entscheidung. Ich denke, die Spieler, die sie nicht verstehen, haben zwei Möglichkeiten: Entweder akzeptiert ihr es, oder ihr kauft das Spiel nicht. Mir ist beides recht."

Auch Entwickler wollten Änderung

Laut Söderlund erfolgt die Einführung von Soldatinnen in "Battlefield 5" nicht nur auf Wunsch der Spielergemeinde. Auch die Entwickler selbst hätten darauf gedrängt. Er verweist auch darauf, dass Frauen sehr wohl kämpfend am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hätten – etwa als Pilotinnen und Scharfschützinnen in der Roten Armee.

Es gibt seiner Einschätzung nach eine Menge Frauen und auch Männer, die gerne mit einer weiblichen Spielfigur in die Schlacht ziehen würden. Auch als Vater einer 13-jährigen Tochter halte er derlei Kampagnen gegen die Inklusion weiblicher Spielfiguren für absolut "nicht okay". (red, 14.06.2018)