Nyon – Paris Saint-Germain wird von der Uefa wegen möglicher Verstöße gegen das Financial Fairplay vorerst nicht bestraft. Wie die die Kontrollkommission des europäischen Fußball-Kontinentalverbands am Mittwoch mitteilte, wurde die Untersuchung für die Finanzjahre 2015 bis 2017 eingestellt. Sanktionen verhängte die Uefa hingegen gegen Olympique Marseille, Galatasaray Istanbul und Maccabi Tel Aviv.

Ausschlaggebend für die Einstellung der Untersuchungen der Auswirkungen von millionenschweren Transfers in den drei vergangenen Jahren waren die Bilanzergebnisse des französischen Meisters. Trotz ihrer enormen Ausgaben verfehlte der Verein die Vorgaben laut Uefa-Angaben nur geringfügig.

"Unter Beobachtung"

Die Verpflichtungen von Neymar 2017 für 222 Millionen Euro und den derzeit noch geliehenen Kylian Mbappe (180 Millionen Euro) betreffen nach Uefa-Angaben erst das Finanzjahr 2018. So bleibe der Klub "unter genauer Beobachtung" und werde "in den kommenden Wochen gründlich überprüft", heißt es in der Mitteilung der Uefa.

Ganz ausgeschlossen sind Sanktionen dennoch noch nicht. Um solchen zu entgehen, muss der seit 2011 von katarischen Ölscheichs angeführte Verein einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge bis Ende des Monats zusätzliche Einnahmen in Millionen-Höhe nachweisen.

Die Untersuchungen für die Finanzjahre 2015, 2016, 2017 wurden beendet, da die Verluste durch Sponsoringverträge im erlaubten Rahmen geblieben waren. Vereine dürfen sich laut Reglement für den Zeitraum von drei Jahren bis 2017/18 einen Verlust von insgesamt 30 Millionen Euro erlauben, wenn dieser durch Geldgeber gedeckt wird.

Millionen-Strafe für Galatasaray

Sanktioniert wurde hingegen Olympique Marseille. Der Europa-League-Finalist muss 100.000 Euro Strafe zahlen, weil die Gewinnschwelle "geringfügig" verletzt wurde. Auch Marseille wird im Zeitraum 2018/19 von der Uefa speziell beobachtet. Tel Aviv darf für die bevorstehende Europacup-Saison weniger Spieler melden, nämlich nur 22 statt den üblichen 25 Spielern der A-Kader-Liste.

Am härtesten traf es Galatasaray. Die Türken fassten eine Strafezahlung von sechs Millionen Euro aus, das der Klub die erlaubte Gewinnschwelle verletzt hat. Zudem verpflichtet sich der türkische Meister sein jährliches Defizit bis 2021/22 schrittweise bis auf null zu reduzieren. Ansonsten werden weitere neun Millionen Euro fällig. (APA, sid, red, 13.6.2018)