Pjöngjang/Singapur – Erstmals seit über zehn Jahren haben Nord- und Südkorea am Donnerstag hochrangige Militärgespräche aufgenommen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul begannen die Gespräche am Morgen auf der nordkoreanischen Seite des Friedensdorfs Panmunjom an der entmilitarisierten Zone.

Es wird erwartet, dass bei dem Treffen unter anderem über Möglichkeiten zur Lockerung militärischer Spannungen sowie der Herstellung einer Kommunikationsverbindung zwischen den Militärführungen der beiden Länder diskutiert wird.

Südkoreas fünfköpfige Delegation wird von Generalmajor Kim Do-gyun geleitet, die ebenfalls fünfköpfige Delegation Nordkoreas von Generalleutnant An Ik-san. Zuletzt trafen sich hochrangige Vertreter des Militärs beider Länder im Dezember 2007.

Pompeo in Seoul

Unterdessen erörterten US-Außenminister Mike Pompeo und Südkoreas Präsident Moon Jae-in die Ergebnisse des US-Nordkorea-Gipfels. Bei einem Treffen in Seoul habe Moon Donnerstagfrüh das Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Singapur als großen Erfolg bewertet. "Es gibt zwar viele unterschiedliche Sichtweisen auf die Resultate des Gipfels, doch am wichtigsten ist, dass es der gesamten Welt – inklusive Amerikanern, Japanern und Chinesen – erlaubt hat, der Bedrohung eines Atomkriegs und Langstreckenraketen zu entkommen", sagte Moon nach Angaben des Präsidentenamts.

Nach Pompeos Darstellung gibt es noch viel Diskussionsbedarf zwischen den USA und Nordkorea. Allerdings würden sich die Bemühungen Washingtons zur Denuklearisierung letztlich als erfolgreich herausstellen und zu Frieden auf der Koreanischen Halbinsel führen. (APA, 15.6.2018)