Die beiden zum Mutterkonzern Steinhoff gehörenden Möbelhäuser Leiner ...

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... und Kika stehen Gerüchten zufolge vor der Pleite.

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Der Tiroler René Benko könnte die Immobilien und das Geschäft übernehmen.

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Wien – Kika/Leiner hängt am seidenen Faden. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, werde der Möbelhandelsriese Insolvenz anmelden, wenn nicht noch in letzter Sekunde ein Deal zustande kommt. "Es sieht sehr schlecht aus", sagte ein mit der Materie befasster Involvierter.

Offiziell bestätigt wird das nicht. Eine Sprecherin erklärte, es sei für Donnerstag eine Mitteilung geplant, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Auch Gläubigerschützer meinten, es werde noch um die Existenz gerungen.

Urlaubsgeld wird fällig

Für die Ende Juni fälligen Urlaubsgelder fehle die Liquidität, heißt es. Allerdings könnte eine spektakuläre Transaktion noch Bewegung in die Sache bringen. Kika/Leiner könnte an die Immobiliengruppe von René Benko, Signa, verkauft werden. Betroffen wären nicht nur die Standorte, sondern auch das operative Geschäft. Die Rede ist von einem Kaufpreis von rund einer halben Milliarde Euro. Weder Kika/Leiner noch deren Mutter Steinhoff noch Signa kommentierten die STANDARD-Informationen. Aus dem Rennen sei XXXLutz – der Rivale hatte ebenfalls Interesse bekundet.

Benko-Einstieg oder Pleite

Der Haken aus österreichischer Sicht: Die Einnahmen aus den Standortverkäufen kommen nicht Kika/Leiner zugute, sondern Steinhoff, in deren Besitz sich die Immobilien befinden. Derzeit beraten die großen Gläubigergruppen noch, ob sie dem Einstieg von Signa zustimmen. Kommt der Deal nicht zustande, sei eine Pleite nicht mehr abzuwenden, sagte ein Eingeweihter.

Zittern müssen derzeit nicht nur Mitarbeiter, Kreditgeber und Kunden, sondern auch die Republik. Der Insolvenzausfallfonds müsste im Falle einer Pleite die ausständigen Gehälter übernehmen. Besonders betroffen wären auch Kunden, die bereits Anzahlungen geleistet haben. Mehr dazu hier. (Andreas Schnauder, 14.6.2018)