Speiseröhren-Karzinome im Frühstadium lassen sich durch einen für Patienten wenig belastenden Eingriff durch ein wenige Millimeter großes Elektromesser entfernen. Doch Mediziner brauchen eine hoch spezialisierte Ausbildung, um solche Eingriffe durchführen zu können.

Karzinome, die auf die Schleimhaut beschränkt sind, haben ein vernachlässigbares Risiko einer Metastasierung. Diese sogenannten Frühkarzinome sind damit durch eine lokale Entfernung ausreichend behandelt. Das erkrankte Areal wird dabei mit Hilfe eines Elektromessers, das durch ein Endoskop eingeführt wird, herausgeschnitten.

Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Der Patient kann aber schon nach zwei oder drei Tagen das Krankenhaus verlassen. Die "herkömmliche" Alternative bestand in der Entfernung des betroffenen Abschnitts der Speiseröhre. Diese endoskopische Submukosadissektion lässt sich auch bei Frühkarzinomen im Magen und Darm anwenden.

Kein Vorsorge-Programm

Rund 6.000 solche Krebsfälle werden in Österreich pro Jahr diagnostiziert. Im Frühstadium lassen sich nur durch eine endoskopische Untersuchung erkennen, wie Alexander Ziachehabi, Gastroenterologe am Ordensklinikum Linz/Krankenhaus der Elisabethinen, erklärt. Beschwerden treten in dieser Phase in der Regel nicht auf. Das Problem dabei: In Österreich gibt es kein Vorsorge-Programm für Magenerkrankungen wie etwa in Japan, wie der Linzer Spezialist anmerkte, der die Operationstechnik dort gelernt hat. In Japan treten Magenkarzinome weit häufiger auf. Mit der Darmkrebsvorsorge durch Koloskopie erreicht man in Österreich etwa 15 Prozent der in Frage kommenden Menschen.

Die endoskopische Submukosadissektion wird in Linz seit 2009 angewendet, österreichweit an drei oder vier Zentren mit entsprechendem Standard, so Ziachehabi. Ins Ordensklinikum Linz kommen nicht nur Patienten aus Oberösterreich, sondern auch aus den benachbarten Bundesländern. (APA, 14.6.2018)