Wien – Besser als erwartet, so bilanziert Wolfgang Hofer, Vorstand der B&C-Privatstiftung, das Jahr 2017. Gemeint sind die allgemeine Wirtschaftslage und in deren Schlepptau auch die Mehrheitsbeteiligungen Lenzing, Amag und Semperit. "Von dem unerwarteten Aufschwung haben alle Beteiligungen profitiert."

Umsatz und Marktkapitalisierung der Genannten stiegen. Wobei, wenn man drei Kinder habe, hätte man immer ein Problemkind. Derzeit sei das Semperit. "Hier kamen schon länger schwärende Probleme zum Vorschein", sagt Hofer, die allerdings vom Vorstand angegangen worden seien.

Verkauf von Anteilen

Geld in die Kasse gespült hat der Verkauf von Lenzing-Anteilen, "einige hundert Millionen" stehen für Investitionen zur Verfügung so Hofer. Er bestätigt grundsätzliches Interesse an der GE Jenbacher. "Wenn wir an so einem Unternehmen nicht interessiert wären, müssten wir blind oder impotent sein", räumt er auf Nachfragen ein. Denn mehr dürfe er angesichts der Vorgaben des amerikanischen Verkäufers General Electric gar nicht sagen. Grundsätzlich sei es gar nicht so einfach – nach den Maßgaben der B&C -, entsprechende Investments zu finden. "Einen Fehlschuss können wir uns nicht leisten, hinter uns steht ja kein Steuerzahler."

B&C habe die Kraft, Unternehmen mit ein oder zwei Milliarden Euro Umsatz zu stemmen, sollte es aber in höherpreisige Segmente gehen, dann brauche man einen Partner – mit möglicherweise anders gelagerten Interessen so Hofer.

Beteiligung an Technologiefirmen

Aktiv war B&C zuletzt über das jüngste Kind, die Tochter BCII (B&C Innovation Investments), die sich seit fast drei Jahren an aufstrebenden Technologiefirmen beteiligt – sowohl in Österreich, als auch anderswo. 240 Unternehmen wurden innerhalb dieses Zeitraums geprüft, bei vier Firmen gab es eine Direktbeteiligung, sagte Geschäftsführer Thomas Zimpfer. Man sei sehr selektiv, die Unternehmen müssten bereits über das Start-up-Stadium und mit einem Mehrwert über die gute Geschäftsidee hinaus "auf Schiene" sein.

In Summe wurden für die vier Beteiligungen über 20 Millionen Euro ausgegeben, sagt Zimpfer. Erst am Mittwoch wurde die Beteiligung – eine achtstellige Summe – an der Wiener Softwareschmiede TTTech bekanntgegeben. Davor schon hat sich die BCII mit 18 Prozent an Flightkeys (Wien/Flugroutenkalkulation), mit fünf Prozent an Kinexon (München / Echtzeitlokalisierung von beweglichen Maschinen) und mit vier Prozent an Citrine (Silicon Valley / Materialdatenbank) beteiligt. Zimpfer hofft dabei auch auf Technologierückflüsse nach Österreich. (rebu, 14.6.2018)