Brüssel/Athen – Das Direktorium des Eurorettungsfonds (ESM) hat am Donnerstag einer weiteren Auszahlung an das hoch verschuldete Griechenland in Höhe von einer Milliarde Euro zugestimmt. Damit ist die letzte Tranche der von den Finanzministern der Eurogruppe im Jänner bewilligten Zahlung von 6,7 Milliarden Euro ausgezahlt. Die EU-Behörden belohnten damit die jüngsten Reformen Griechenlands.

Das griechische Parlament hatte zuvor Maßnahmen beschlossen, die weitere Privatisierungen im Energiesektor und Änderungen an der Grundsteuer umfassen. Im März waren bereits 5,7 Milliarden Euro nach Athen geflossen. Die Entscheidung des ESM-Gremiums sei "ein gutes Omen für die Diskussionen über den Austritt aus dem Programm", schrieb Eurogruppen-Chef Mario Centeno im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Eurogruppe kommt in der nächsten Donnerstag mit Experten der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammen, um über eine Ende des Hilfsprogramms für Griechenland zu beraten.

Mit der Auszahlung vom Donnerstag hat Griechenland insgesamt 46,9 Milliarden Euro aus dem dritten Hilfspaket bekommen, das 2015 vereinbart wurde. Es läuft bis August dieses Jahres. Danach hofft Athen sich wieder vollständig über den Markt finanzieren und somit wieder auf eigenen Füßen stehen zu können. Das mehrfach vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland hängt seit 2010 am Tropf internationaler Geldgeber.

Griechenland ist gemessen an der Wirtschaftsleistung mit fast 180 Prozent so hoch verschuldet wie kein anderer Staat der Eurozone. Die Eurogruppe will am 21. Juni darüber entscheiden, ob es dem Land weitere Hilfen wie Liquiditätspuffer und Schuldenerleichterungen gewährt. (APA, 14.6.2018)