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Immer wieder demonstrieren Argentinier gegen Sparmaßnahmen der Regierung.

Foto: Reuters / Martin Acosta

Buenos Aires – Trotz massiver Dollar-Verkäufe zur Stützung des argentinischen Peso und einer Kreditzusage des Internationalen Währungsfonds (IWF) setzt die Währung des zweitgrößten südamerikanischen Landes ihre Talfahrt fort. Allein am Donnerstag gab die Landeswährung um 6,4 Prozent nach und sank auf einen historischen Tiefstand: Ein US-Dollar kostete 28,2 Pesos.

Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten trat der argentinische Zentralbankchef Federico Sturzenegger zurück. Es war ihm nicht gelungen, die anhaltende Abwertung des Peso und die starke Inflation zu stoppen. Nun soll Finanzminister Luis Caputo an die Spitze der Notenbank rücken.

Unklare Strategie

Nach Einschätzung von Analysten sorgt die unklare Strategie von Zentralbank und Finanzministerium in Buenos Aires für Verunsicherung an den Märkten. Der IWF will der argentinischen Regierung mit einem Bereitschaftskredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar (rund 43 Milliarden Euro) unter die Arme greifen. Eine der Auflagen ist, dass die Notenbank die Wechselkurse dem freien Spiel der Kräfte überlässt.

Am Mittwoch kündigte Finanzminister Caputo allerdings an, die erste Kredittranche des IWF von 7,5 Milliarden Dollar zu nutzen, um den Peso zu stützen. Seit Jahresbeginn hat die Zentralbank im Kampf gegen die Abwertung der Landeswährung bereits zwölf Milliarden Dollar aus ihren Reserven auf den Markt geworfen. (APA, 15.6.2018)