Jemenitische Soldaten in der Nähe des Flughafens.

Foto: AFP/NABIL HASSAN

Aden/Sanaa – Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz steht im Jemen kurz vor der Eroberung des Flughafens der Rebellenhochburg Hodeidah. Die Truppen der Allianz hätten sich dem Airport bis auf wenige Meter genähert, berichtete der saudiarabische Fernsehsender Al-Arabiya unter Verweis auf das jemenitische Militär am Freitag.

Augenzeugen zufolge flogen Kampfflugzeuge in niedriger Höhe über die Stadt und bombardierten das Küstengebiet. Die Vereinten Nationen forderten die Kriegsparteien auf, sich an Vereinbarungen zu halten und Zivilisten sowie die Infrastruktur zu verschonen.

Die Schlacht um Hodeidah ist die größte seit Beginn des Kriegs vor drei Jahren. Über den Hafen werden fast alle Hilfsgüter in das verarmte Land geliefert, in dem 8,4 Millionen Menschen zu verhungern drohen. Die arabische Militärallianz unter Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens versucht, die schiitischen Huthi-Rebellen in die Knie zu zwingen und der Exil-Regierung des Jemen wieder zurück an die Macht zu verhelfen.

Größte Hafen des Landes

Es geht ihr auch darum, den Einfluss des Erzrivalen Iran einzudämmen. Sie wirft der Islamischen Republik vor, über Hodeidah Raketen an die Huthis zu liefern. Die Rebellen haben erklärt, keine Stellvertreter des Iran zu sein. Sie hätten die Macht nach einem Volksaufstand übernommen. Die Huthis kontrollieren Sanaa und die meisten besiedelten Gebiete.

Hodeidah ist der größte Hafen des Landes und zugleich der einzige, den die Huthis halten. Sollte die vom Westen stillschweigend unterstützte Anti-Huthi-Allianz den Hafen erobern, würde ihr das einen wichtigen strategischen Vorteil in dem Konflikt verschaffen, in dem seit Jahren keine der Kriegsparteien entscheidende Erfolge erzielen konnten. (APA, Reuters, 15.6.2018)