Cristiano Ronaldo muss blechen.

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Madrid – Im Verfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung hat Weltfußballer Cristiano Ronaldo laut dem zuständigen Gericht eine Übereinkunft mit den spanischen Behörden erreicht. Der Superstar von Real Madrid ist demnach bereit, eine Geldstrafe in Höhe von 18,8 Millionen Euro zu bezahlen. Die Vorvereinbarung sehe auch noch zwei Jahre Haft vor, hieß es am Freitag aus Justizkreisen.

Die bessere Lösung

Ronaldo bleibt das Gefängnis aber erspart, weil in Spanien Haftstrafen bis zwei Jahren für ein derartiges Erstvergehen zur Bewährung ausgesetzt oder in eine zusätzliche Pönale umgewandelt werden. Laut der Tageszeitung "El Mundo" strebt Ronaldo eine ähnliche Lösung wie sein großer Rivale Lionel Messi an. Der Barcelona-Torjäger aus Argentinien war 2016 ebenfalls wegen Steuerhinterziehung zu zwei Millionen Euro verurteilt worden und zahlte für seine 21-monatige Haftstrafe noch weitere 252.000 Euro, also 400 Euro pro Gefängnistag. Im Fall von Ronaldo wären das somit knapp 300.000 Euro.

Der 33-jährige Portugiese soll 14,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Bei den Vorwürfen geht es hauptsächlich um Einnahmen aus Bildrechten, die Ronaldo in den Jahren von 2011 bis 2014 über Briefkastenfirmen auf den Britischen Jungferninseln und Irland am spanischen Fiskus vorbeigeschleust haben soll. Für insgesamt vier Verstöße gegen das Steuerrecht soll Ronaldo jeweils eine Strafe von sechs Monaten Haft bekommen, wie "El Mundo" schrieb.

Das Verfahren wurde am 13. Juni des Vorjahres eingeleitet, Ende Juli 2017 nahm dann Ronaldo im Gericht von Pozuelo de Alarcon bei Madrid erstmals zu den Vorwürfen Stellung. Der mittlerweile fünffache Weltfußballer beteuerte damals, dass er "niemals etwas verborgen und auch niemals die Absicht gehabt" habe, Steuern zu hinterziehen. Bereits im Mai war bekannt geworden, dass Ronaldo eine Steuernachzahlung von 14 Millionen Euro zur Kompensation angeboten habe.

Die schlechtere Lösung

Hätte sich der fünffache Champions-League-Sieger mit den Behörden nicht geeinigt, wäre er laut spanischen Finanzexperten wohl "zu einer Geldstrafe von mindestens 28 Millionen Euro" verurteilt worden und dem Gefängnis nicht mehr entgangen. Denn die Haftstrafe hätte dann dreieinhalb Jahre betragen und somit nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden können. (APA, 15.6.2018)