London – Vom Westen unterstützte Streitkräfte in Syrien haben einem Medienbericht zufolge gefangen genommene Europäer, die angeblich für den sogenannten Islamischen Staat (IS) gekämpft hatten, im Zuge eines Gefangenenaustauschs freigelassen. Dies berichtete die britische Zeitung "Daily Telegraph" am Freitag

Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hätten die Kämpfer, darunter auch deutsche und französische Staatsbürger, in mehreren geheimen Tauschaktionen zurückgegeben. Im Gegenzug habe der IS genauso viele kurdische Gefangene freigelassen.

Die SDF haben in den vergangenen Monaten zahlreiche ausländische IS-Kämpfer gefangen genommen. Die arabisch-kurdische Allianz hat sich wiederholt beschwert, dass westliche Länder keine Verantwortung für ihre Staatsbürger übernehmen würden, und dass die Kapazitäten der Gefangenenlager auf Dauer nicht reichen.

Drei Abkommen 2018

Nach Angaben des "Telegraph" gab es in diesem Jahr bereits drei Abkommen über Gefangenenaustausche. Im Februar seien etwa 200 zumeist tschetschenische und arabische Kämpfer sowie eine Reihe Franzosen und mindestens ein Deutscher eingetauscht worden. Im April seien weitere 15 Kämpfer und 40 Frauen und Kinder freigelassen worden, darunter Franzosen, Belgier und Niederländer. Der jüngste Austausch in diesem Monat habe Ehefrauen von IS-Jihadisten betroffen.

Das kurdisch-arabische SDF-Bündnis hat in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der USA die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus dem Norden und Nordosten Syriens vertrieben. Syriens Machthaber Bashar al-Assad hatte Ende Mai angekündigt, die Kurdengebiete im Nordosten des Landes zurückerobern zu wollen. (APA, 15.6.2018)