USB-C-Kopfhörer sind immer noch eine Seltenheit – obwohl viele Hersteller auf die reguläre Hörerbüchse verzichten.

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Wann immer ein Smartphonehersteller ein neues Gerät vorstellt, welches auf die Kopfhörerbuchse verzichtet, gibt es Kritik. Dafür gibt es eine Reihe an Gründen. nicht jeder möchte rein auf kabellose Möglichkeiten setzen. Eine Alternative bieten Kopfhörer mit USB-C-Anschluss, die eine Kompensation für die fehlende Buchse bieten, da die meisten aktuellen Geräte mittlerweile auf USB-C statt Micro-USB setzen. Das Problem ist jedoch, dass solche Hörer heute vergleichsweise sehr teuer sind – und es kaum Auswahl gibt. The Verge hat nun dokumentiert, warum das so ist.

Kein Interesse großer Hersteller

So liegt einer der primären Gründe darin, dass weder Samsung noch Apple Interesse an dieser Nutzung der Schnittstelle haben. Apples iPhones haben nicht einmal einen USB-C-Port, während Samsung weiterhin die Kopfhörerbuchse anbietet. Entsprechend brauchen Nutzer der zwei beliebtesten Handymarken sie nicht. Wer Ohrhörer herstellen will, die sowohl Apple- wie Samsungnutzer verwenden können, fokussiert sich am besten auf Wireless-Kopfhörer.

Auch erschwerend ist, dass USB-C nicht günstig ist. So beklagten mehrere Hersteller kabelloser Kopfhörer, dass der Preis erheblich in die Höhe steigen würde, wenn sie USB-C als Methode zum Aufladen anbieten würden. Sobald USB-C sich ausreichend verbreitet hat, würde es sich lohnen, das zu integrieren (und die Produkte dafür zu verteuern), aktuell ist das aber noch nicht der Fall.

Nicht wirklich universell

Zudem ist USB-C nicht so universell, wie man anfangs annehmen würde. So bieten manche Anschlüsse Thunderbolt 3, andere nicht. Manche können fremde Geräte aufladen, andere nicht – und einige erlauben es nicht, Daten in jeglicher Form zu übertragen, sondern sind lediglich dazu da, das jeweilige Smartphone oder Notebook aufzuladen. Hinzu kommt, dass manche Geräte noch Probleme haben – etwa Smartphones mit Kopfhöreranschluss, die USB-C-Hörer nicht erkennen, oder Notebooks, bei denen sich die Lautstärke nicht mehr hardwareseitig umstellen lässt.

Kabellos ist die Zukunft

Hersteller setzen entsprechend auf kabellose Lösungen. Während Bluetooth an Problemen leidet, wie, dass die Audioqualität leidet und es zu Verzögerungen kommt, glaubt man, dass kabellose Kopfhörer letztlich der "wahre" universelle Standard sein können. Entsprechend investieren die meisten Unternehmen, um Bluetooth zu verbessern, die wenigsten aber, um USB-C-Audio marktreifer zu machen. Das bedeutet aber auch, dass womöglich in Zukunft USB-C als Aufladmöglichkeit bei kabellosen Kopfhörern zum Standard wird. (red, 16.6.2018)