Schleswig-Holstein will weg von Microsoft.

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In ganz Europa setzen Regierungsorganisationen auf Windows. Behörden sind, so die Kritik, praktisch von Microsoft abhängig. Der Landttag im norddeutschen Schleswig-Holstein hat nun mit großer Mehrheit entschieden, dass das in Zukunft dort verändert wird.

Künftig soll bei der Neuvergabe oder bei Änderungen zu Open-Source-Lösungen gegriffen werden. Closed Source soll gänzlich abgelöst werden. Bis 2020 soll das zentrale IT-Management herausfinden, wie der Plan verwirklicht werden kann und wie lange es dauern wird, wie heise berichtet. Die genutzte Software soll nach "Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Usability (Bedienbarkeit), Interoperabilität und Zukunftssicherheit" gewählt werden, so der Antrag zur Nutzung von Open-Source-Software.

Mitarbeiter werden zunächst gefördert

Erklärt wird die Umstellung auch damit, dass potentielle Risiken durch eventuelle herstellerspezifische Sicherheitslücken für die Gesamtheit der IT-Landschaft" vermieden werden, "indem Risiken auf einzelne Anwendungskomponenten eingrenzbar bleiben." Mitarbeiter sollen zu Beginn gefördert werden, um die Akzeptanz und das Verständnis für die neue Software zu steigern. Hierfür würde man etwa zu Anwenderschulungen greifen.

München war für sein Limux-Projekt lange Zeit prominent. Im Februar vergangenen Jahres wurde aber offiziell beschlossen, bis 2020 auf Windows zurück zu migrieren. Das stellte eindrucksvoll dar, wie abhängig europäische Regierungen von dem Konzern aus dem US-amerikanischen Redmond sind. (red, 16.6.2018)