Gaza/Tel Aviv – Die israelische Armee hat im Gazastreifen zwei Palästinenser durch Schüsse verletzt, die Ballons als Brandsätze über die Grenze fliegen lassen wollten. Eine Gruppe von Palästinensern habe am Samstag nahe der Grenze "Feuerballons" mit brennbarem Material steigen lassen, teilte eine Armeesprecherin mit. Die Soldaten setzten demnach ein "Fluggerät" ein, um auf die Palästinenser zu schießen.

Nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen wurden die Palästinenser östlich des Flüchtlingslagers Bureij von einer Drohne beschossen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza gab es zwei Verletzte.

In Israel mussten nach Angaben eines Feuerwehrsprechers am Samstag rund 20 Feuer gelöscht werden, die durch brennbare Ballons und Drachen aus dem Gazastreifen entfacht wurden. Seit Beginn der Proteste am Grenzzaun Ende März habe es insgesamt mehr als 300 Brände gegeben.

Proteste und Angriffe

Seit Ende März protestieren immer wieder Palästinenser an der Grenze des Gazastreifens. Dabei versuchten Palästinenser nach Angaben der israelischen Armee auch wiederholt, Soldaten an der Grenze anzugreifen oder auf israelisches Territorium vorzudringen. Seit Beginn der Proteste tötete die israelische Armee nach palästinensischen Angaben mindestens 130 Palästinenser. Auf israelischer Seite gab es keine Toten.

Israel beruft sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung und die Abwehr illegaler Grenzübertritte. Am Mittwoch hatte die UN-Vollversammlung Israel für die "exzessive" Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im Gazastreifen verurteilt. 120 von 193 Ländern stimmten für die vor allem von arabischen Staaten gestützte Resolution. Die USA scheiterten zugleich mit einem Antrag, mit dem die radikalislamische Hamas für die Gewalt verurteilt werden sollte. (APA, 17.6.2018)