Jerusalem – Bei der Räumung einer illegalen Siedlung im besetzten Westjordanland ist es am Sonntag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden bei der Räumung von zehn Häusern im Außenposten Tapuah West im Norden des Westjordanlands elf Polizisten leicht verletzt. Sechs Demonstranten wurden festgenommen.

Nach Angaben des Anwaltsvereins Honenu führte die Polizei auch 40 Jugendliche ab. Einer von ihnen soll dabei leicht verletzt worden sein.

Genehmigte und illegale Siedlungen

Der Oberste Gerichtshof Israels hatte im Februar 2017 angeordnet, einen Teil der Siedlung zu räumen, weil sie ohne Genehmigung der israelischen Regierung auf palästinensischem Privatland errichtet wurde. Am Dienstag hatte die israelische Polizei bereits 15 Häuser in einer illegalen Siedlung nördlich von Hebron im Westjordanland geräumt.

In den Siedlungen im besetzten Westjordanland und im annektierten Ostteil Jerusalems leben mehr als 600.000 Israelis. Nach internationalem Recht sind sämtliche israelische Siedlungsaktivitäten in den Palästinensergebieten illegal. Die israelische Regierung unterscheidet dagegen zwischen von ihr genehmigten und illegalen Siedlungen.

Nach Einschätzungen der Vereinten Nationen stellen die Siedlungsaktivitäten eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einem Frieden zwischen Israel und den Palästinensern dar. Im Mai hatte Israels Regierung erklärt, noch in diesem Jahr 2500 neue Wohnungen in 30 Siedlungen im besetzten Westjordanland bauen zu wollen. (APA, 17.6.2018)