Moskau – Dem mexikanischen Fußball-Verband (FEMEXFUT) droht bei der WM in Russland eine Strafe wegen homophober Rufe seiner Fans im Vorrundenspiel gegen Deutschland. Die Fifa eröffnete nach einer Überprüfung der Vorfälle ein Disziplinarverfahren gegen den FEMEXFUT, wie der Weltverband am Montag mitteilte.

Die Anhänger rufen traditionell "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners – so auch mehrfach beim 1:0-Sieg über den Weltmeister im Moskauer Luschniki-Stadion.

Das Wort ist eine homophobe Beleidigung, die Mexikaner wollen es aber anders verstanden wissen. Der Weltverband sammle die verschiedenen Spielberichte und mögliche Beweise, darunter auch von einem Anti-Diskriminierungs-Beobachter, teilte die Fifa auf Anfrage mit. Dieser sei bei dem Vorrundenduell am Sonntag anwesend gewesen.

Beim Confederations Cup war das mexikanische Nationalteam von der Fifa verwarnt worden. Die Mannschaft richtete sich anschließend in einem offenen Brief an seine Fans, mit der Bitte die Rufe einzustellen. Auch vor der WM in Russland appellierte der mexikanische Verband wieder an seine Anhänger, den Ausruf zu unterlassen. (APA, 17.6.2018)