Trifft am Fließband: Youssoufa Moukoko.

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Dortmund/Köln – Absprung, Drehung in der Luft und eine Landung mit der Urgewalt der eigenen Überzeugung: Borussia Dortmunds "Wunderkind" Youssoufa Moukoko jubelt schon wie Weltfußballer Cristiano Ronaldo – und Tore schießt der 13-Jährige wie der Portugiese auch am Fließband.

Mit seinem Treffer zum 3:2 gegen Bayern München im Finale um die deutsche U17-Meisterschaft krönte der gebürtige Kameruner eine bemerkenswerte, nein, eine sensationelle Saison. 37 Tore in nur 25 Ligaspielen, dazu je ein weiterer Treffer in den beiden Halbfinalspielen gegen Bayer Leverkusen sowie eben im Finale gegen die Bayern. Was diese Zahlen aber beinahe unglaublich erscheinen lässt: das Alter von Moukoko, seine Gegenspieler sind ihm einige Jahre voraus. Gerade in der Jugend ist der Entwicklungssprung von Jahr zu Jahr sichtbar.

So sollte es zumindest sein. Tatsächlich bringt Moukoko bereits eine physische Erscheinung mit sich, die für einen 13-Jährigen erstaunlich ist. Die älteren Gegenspieler sehen in den direkten Duellen oftmals kein Land. Entsprechend dauerte es nicht lange, bis Zweifel an seinem Alter auftauchten.

Kamerunische Geburtsurkunde

Moukoko besitzt eine kamerunische Geburtsurkunde und eine Nachbeurkundung seiner Geburt beim Standesamt Hamburg-Harburg. Diese hat denselben Stellenwert wie eine deutsche Geburtsurkunde.

Als Geburtsdatum geht der 20. November 2004 hervor. So weit, so offiziell. Alle Zweifel konnten dennoch nicht beseitigt werden. In den sozialen Netzwerken gibt es regelmäßig Kommentare über sein Alter, teils witzig, teils weit unter der Gürtellinie.

Keine Zweifel bestehen an den sportlichen Fähigkeiten des Angreifers. Für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) könnte Moukoko der zukünftige Star am Stürmerhimmel sein. Für die U16 bestritt er bislang vier Länderspiele, drei Tore gingen dabei auf sein Konto.

Längst sind auch die europäischen Topklubs auf das Supertalent aufmerksam geworden. So soll laut spanischen Medien der FC Barcelona seine Scouts bereits mehrfach zur Beobachtung nach Dortmund geschickt haben. Auch in England ist Moukoko kein Unbekannter mehr.

"Gib mir einen Ball, und ich zeige dir, was mein Leben bedeutet", lautet Moukokos offizielles Motto. Bei Instagram schrieb er mit Blick auf die Debatte über sein Alter: "Es gibt kein Wunder, nur Training." (sid, 18.6.2018)