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Die Roten Teufel lassen sich im Fischt-Stadion zu Sotschi feiern.

Foto: REUTERS/Marcos Brindicci

Sotschi – Es gibt für eine junge, nicht für übermäßigen Leistungsabruf in großen Turnieren bekannte Mannschaft wahrlich weniger dankbare Aufgaben als Panama. Man könnte gegen den WM-Debütanten ins Rollen kommen, das Offensivspiel pflegen, Selbstvertrauen aufbauen. Und genau das tat Belgien am Montag im Fischt-Stadion von Sotschi.

Die Offensivabteilung des Weltranglistendritten trat nach sechs Minuten erstmals in Erscheinung, Yannick Carrasco schloss eine sehenswerte Kombination aber unzureichend ab. Das Spiel beschleunigte. Dries Mertens scheiterte mit dem nächsten Schuss (7.), Panamas Kapitän Román Torres legte mit einem unheilvollen Rückpass erst eine Topchance für Eden Hazard auf (12.), rettete später aber in extremis vor dem wartenden Lukaku (21.).

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Mertens (re., Luft) musste sich, gerade anfänglich, mühen.
Foto: REUTERS/HANNAH MCKAY

Panama stand in der Defensive tief, phasenweise fädelten sich zwei Fünferketten am Sechzehner und weitere 15 Meter davor auf. Das war nicht spektakulär, aber zielführend, hin und wieder wurde gar Personal zum erfolglosen Gegenangriff abkommandiert.

Es kracht

0:0, Pause, Wiederanpfiff, 1:0. Napoli-Profi Mertens schmetterte einen Volley in das lange Eck (47.). Die Roten Teufel machten weiter, Kevin De Bruyne zirkelte einen Freistoß vorbei. Und Panama? Hatte aus heiterem Himmel die Ausgleichschance. Michael Murillo empfing einen langen Ball blitzsauber, schoss, Thibaut Courtois parierte. Es war dies nicht das einzige, aber das relevanteste Eingreifen des Belgien-Keepers.

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Panama-Keeper Jaime Penedo beim Ausmisten seines Kastens.
Foto: REUTERS/Marcos Brindicci

Belgien blieb überlegen und traf weiter. Das 2:0 war ein kollektiver Genieblitz: Ein Spielchen Hazard–De Bruyne–Hazard, ein angetäuschter Schuss, eine Zuckerflanke mit dem Außenrist, Lukakus Kopf, Tor (69.). Dass es auch simpler geht, war flugs bewiesen: Hazard schickte Lukaku, der überhob Panamas Goalie Jaime Penedo zum 3:0 (75.). Kevin De Bruyne holte sich noch für einen unnötigen Bauchtritt Gelb ab, ansonsten passierte nicht mehr viel.

Der Schlusspunkt.
Foto: APA/AFP/ODD ANDERSEN

Belgien hatte seine Pflichtaufgabe im dritten Gang bewältigt, war zaghaft ins Rollen gekommen, hatte sein Offensivspiel gepflegt, hatte Selbstvertrauen aufgebaut. "Der erste Sieg ist immer großartig, ein besonderer Moment", jubelte Teamchef Roberto Martínez. "Es war schön, unseren Teamspirit zu sehen. Panama war sehr gut strukturiert, wir mussten das aufbrechen." Belgiens nächster Gegner heißt am Samstag Tunesien, Panama spielt gegen England um die letzte Chance. (Martin Schauhuber, 18.6.2018)

WM in Russland, Gruppe G, Montag

Belgien – Panama 3:0 (0:0)
Sotschi, Fischt-Stadion, 43.257 Zuschauer, SR Janny Sikazwe (ZAM)

Torfolge:
1:0 (47.) Mertens
2:0 (69.) Lukaku
3:0 (75.) Lukaku

Belgien: Courtois – Alderweireld, Boyata, Vertonghen – Meunier, De Bruyne, Witsel (90. Chadli), Carrasco (74. Dembele) – Mertens (83. T. Hazard), E. Hazard – R. Lukaku

Panama: Penedo – Murillo, Torres, Escobar, Davis – Barcenas (63. Torres), Cooper, Gomez, Godoy, Rodriguez (63. Diaz) – Perez (73. Tejada)

Gelbe Karten: Meunier, Vertonghen, De Bruyne bzw. Davis, Barcenas, Cooper, Murillo, Godoy