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Kremlkritiker Alexej Nawalny rief am Dienstag via Twitter zu Protesten in 20 russischen Städten am 1. Juli auf.

Foto: AP Photo/Dmitry Serebryakov

Moskau – Gegen die geplante Pensionsreform der russischen Regierung will Kremlkritiker Alexej Nawalny während der Fußballweltmeisterschaft mobil machen. Der Oppositionspolitiker rief am Dienstag via Twitter zu Protesten in 20 Städten am 1. Juli auf. "Geht jetzt auf die Straße, sonst erlebt Ihr morgen das Pensionsalter nicht mehr!", schrieb der 42-Jährige. Auf Instagram betonte er, die Pensionsreform sei ein "echtes Verbrechen".

Erstmals seit 80 Jahren in Russland soll das Pensionsalter steigen: Für Frauen soll es bis 2034 schrittweise von 55 auf 63 Jahre klettern, für Männer bis 2028 von 60 auf 65 Jahre. Präsident Wladimir Putin hatte nach Antritt seiner neuen Amtszeit im Mai schmerzhafte Einschnitte ins Sozialsystem angekündigt. So soll die Mehrwertsteuer um zwei Punkte auf 20 Prozent erhöht werden, auch um die leeren Kassen zu füllen.

Proteste sind aufgrund einer Anordnung Putins während der WM eigentlich verboten. Nawalny wies daher darauf hin, dass die Kundgebungen lediglich in Städten geplant seien, die keine WM-Spielorte seien. Die Anträge seien bereits am Montag von seinen Mitarbeitern eingereicht worden. Am 1. Juli stehen zwei Achtelfinalpartien auf dem Spielplan, in Moskau und Nischni Nowgorod. Falls Gastgeber Russland in Gruppe A Zweiter wird, spielt die Sbornaja an dem Tag in Moskau gegen den Sieger der Gruppe B. (APA, 19.6.2018)