Google Wifi wird ausschließlich über ein eigene App administriert, ein Web-Interface gibt es nicht.

Grafik: Google

Wer eine größere Wohnung oder gar ein eigenes Haus hat, wird das kennen: Mit einem einzelnen Router lassen sich nur selten alle Räume mit einer guten WLAN-Anbindung versorgen. Mesh-Router versprechen dieses Problem durch die Nutzung mehrerer Geräte in den Griff zu bekommen, und erfreuen sich in den letzten Jahren entsprechend einer rasch wachsenden Popularität. Einer der prominentesten Vertreter dieser Router-Kategorie kommt nun auch nach Österreich.

Launch

Google Wifi ist ab sofort in Österreich erhältlich, kündet das Unternehmen im Rahmen eines Pressegesprächs an. Der Router wird dabei sowohl über den Google Store als auch (ab Mittwoch) über diverse Händler vertrieben, darunter etwa Mediamarkt / Saturn oder auch Hartlauer und Electronic4You. Der Preis für einen einzelnen Router liegt bei 139 Euro, ein Dreierpack schlägt mit 359 Euro zu Buche.

Stärken

Die zentralen Vorteile von Google Wifi ergeben sich natürlich erst wenn man zwei oder mehr Geräte nutzt: Hier bauen diese untereinander ein Mesh-Netzwerk auf, das immer den optimalen Weg für jeden Client (Smartphone, Tablet, Computer,...) im Netzwerk sucht. Bewegt man sich in der Wohnung wird nahtlos zwischen den einzelnen Routern gewechselt. Zudem sucht Google Wifi alle paar Minuten nach dem optimalen Kanal für die Übertragung der Daten, ist dieser verstellt – was gerade im 2,4-GHz-Bereich im städtischen Umfeld schnell einmal vorkommt – wird einfach auf ein anderes Band gewechselt.

Am meisten Sinn ergibt Google Wifi bei der Nutzung mehrerer Router – insofern verkauft der Hersteller sie auch im Dreierpack.
Grafik: Google

Für die gute Abdeckung sollen aber noch andere Faktoren sorgen: Einerseits das Hardwaredesign, das mit einer 360-Grad-Antenne rundum aussendet, andererseits aber auch das Aussehen der Geräte: Durch ein schlichtes Design wolle man garantieren, dass die Nutzer ihre Router nicht in irgendwelchen Kästen verstecken, wie es sonst oft der Fall ist, betont Google. Immerhin würde genau das sich negativ auf die Signalqualität auswirken.

Softwareseite

Neben der besseren Abdeckung hofft Google vor allem mit der simplen Administration zu punkten: So ist das erste Setup über das Einscannen eines QRCode schnell erledigt, alle weiteren Einstellungen werden über eine eigene App für Android und iOS vorgenommen. Dabei ist all dies an den eigenen Google-Account gebunden, es ist auch einfach möglich andere Google-User als Administrator einzuladen.

Auch sonst bietet die App einige nützliche Funktionen: So gibt es etwa einen Netzwerktest, mit dem überprüft werden kann, wie gut die Verbindung zu jedem einzelnen Gerät im lokalen Netzwerk ist. Zudem gibt es die Möglichkeit einzelne Devices kurzfristig zu priorisieren oder auch Regeln festzulegen, um anderen Geräten – etwa von Kindern – zu gewissen Zeiten den Zugang zum Netz automatisch zu unterbinden. Auch ein eigenes Gast-WLAN, das isoliert vom restlichen WLAN und all den darin befindlichen Geräten läuft, kann eingerichtet werden.

Hardware

Zu den Eckdaten: Google Wifi bietet AC1200 2x2 Wave 2 WLAN (802.11a/b/g/n/ac). Zudem hat jeder Router auch zwei Gigabit-Ethernet-Ports. Als Prozessor kommt ein nicht näher spezifizierter Quad-Core-ARM-Chip zum Einsatz, dem 512 MB RAM zur Seite stehen. Der Durchmesser des Routers liegt bei 10,6 Zentimeter, die Höhe bei 6,9.

Sicherheit

Im Gespräch mit dem STANDARD streicht Google Wifi Product Manager Sanjay Noronha aber noch einen weiteren Vorteil heraus: Die auf Chrome OS und Linux basierende Software sei ganz auf Sicherheit ausgerichtet. Es gibt alle sechs bis acht Wochen große Updates, die in der Nacht automatisch installiert werden. Hierbei behebt man regelmäßig Sicherheitsprobleme aber fügt auch neue Features hinzu. So soll etwa in Kürze ein weiteres Update folgen, dass wieder einige neue Funktionen nachreicht – worum es sich dabei handelt will er aber noch nicht verraten.

Überhaupt betont Noronha die Wichtigkeit der Software. Auch wenn Google Wifi bereits vor eineinhalb Jahren auf den Markt gekommen ist, sieht der Google-Manager das Gerät weiter als konkurrenzfähig mit neueren Geräten an. Dies eben weil man laufend Updates liefere, und dabei auch die Performance immer weiter verbessere. Große Entwicklungssprünge bei der Hardware habe es in den letzten Jahren zudem ohnehin nicht gebe. Ob derzeit ein Nachfolger für Google Wifi in Entwicklung ist, wollte Noronha – verständlicherweise – nicht beantworten, immerhin will man jetzt einmal die aktuelle Hardwaregeneration verkaufen. (Andreas Proschofsky, 19.6.2018)