Jerusalem – Israels staatlicher Rundfunk erlebte und erlebt, was Österreichs Regierungsparteien für den ORF zumindest schon überlegten: Der noch gebührenfinanzierte Rundfunk IBA wurde im Mai 2017 eingestellt und als Kan (Nachfolger) neu gegründet, finanziert nun aus dem Staatsbudget. Letzte Sendung der alten IBA: der Eurovision Song Contest.

Nun könnte dieses europäische Wettsingen den nächsten Umbau des öffentlichen Rundfunks zumindest verzögern, berichtet die israelische Tageszeitung Haaretz. Wird Kan wie geplant aufgespalten in Nachrichtensender und Entertainmentangebote, dann würden diese neuen Gesellschaften nicht mehr den Anforderungen für eine Mitgliedschaft in der europäischen Rundfunkunion EBU entsprechen, berichtet die Zeitung. Damit könnte Israel 2019 trotz des Sieges von Netta im vergangenen Mai den Song Contest nicht ausrichten.

Das könnte die geplante Rundfunkteilung verzögern. Netanjahus Büro ließ recht allgemein verlauten, die Regierung werde "nach den Vorgaben der EBU agieren", es gebe aber noch "offene rechtliche Fragen". César Sampson schaffte heuer für Österreich den dritten Platz, in der Jurywertung führte er. (red, 19.6.2018)