Chinesische Börsen leiden unter dem Handelsstreit mit den USA.

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Einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt, Xiaomi aus China, hat Insidern zufolge die Ansprüche an seinen Börsengang heruntergeschraubt. Xiaomi rechne nur noch mit einer Bewertung zwischen 55 bis 70 Mrd. US-Dollar (zwischen 47 und 60 Mrd. Euro), sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Bisher war mit bis zu 100 Mrd. Dollar gerechnet worden.

Die geringeren Erwartungen der weltweiten Nummer vier führen die Insider darauf zurück, dass Xiaomi das Aktienmarktdebüt in Hongkong zeitlich von der Ausgabe chinesischer Hinterlegungspapiere (CDRs) nach dem Vorbild der US-amerikanischen ADR trennen will. "Wir notieren erst in Hongkong", kündigte Xiaomi an, ohne Details zur Bewertung zu geben. Noch in der laufenden Woche werden die Details erwartet.

Der Handel mit CDR ist im Vergleich zum normalen Aktienhandel mit geringeren Gebühren und Transaktionskosten für die Unternehmen wie auch Anleger verbunden und gilt als eine Maßnahme, um die Börse in der Volksrepublik attraktiver für die heimische Tech-Branche zu machen. Als Anwärter dafür gelten auch Amazon-Konkurrent Alibaba, Google-Wettbewerber Baidu sowie der Einzelhändler JD.com. Allerdings leiden die chinesischen Börsen unter dem Handelsstreit mit den USA. Heuer ist der Leitindex CSI300 bereits um fast 11 Prozent gefallen. (APA, Reuters, 19.6.2018)