Der deutsche Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) erwägt im Zuge der Neuordnung seines verlustreichen Russland-Geschäfts eine Kapitalerhöhung um 10 Prozent. Die daraus zu erwartenden Einnahmen in einer Größenordnung von rund 300 Mio. Euro sollen dem Konzern finanziellen Spielraum für mögliche weitere strategische Maßnahmen nach der Neuordnung verschaffen, teilte Ceconomy am Dienstag mit.

Ceconomy leidet seit einiger Zeit unter seinem defizitären Russlandgeschäft. Um hier einen Schlussstrich zu ziehen, will das Unternehmen das russische Media-Markt-Geschäft an die russische Safmar-Gruppe verkaufen und sich im Gegenzug mit 15 Prozent an dem führenden russischen Elektronikhändler M.video beteiligen. Die Gespräche seien sehr weit fortgeschritten, betonte Ceconomy.

"In Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrages"

Die angedachte Transaktion würde nach früheren Angaben des Konzerns im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich zu einer Belastung des Nettoergebnisses "in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrages" führen. Doch würde sie gleichzeitig die operativen Verluste des russischen Geschäfts vollständig eliminieren. Zudem würde die M.Video-Beteiligung es dem Unternehmen erlauben, an der dortigen künftigen Wertentwicklung teilzuhaben.

Bei der geplanten Kapitalmaßnahme soll das Grundkapital um 10 Prozent erhöht werden. Die Anhebung würde aus bestehendem genehmigtem Kapital und unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen, hieß es. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen. Die Aktien standen mit einem Abschlag von zeitweise mehr als 10 Prozent kräftig unter Druck. Die Pläne waren zuvor durch Kreise bekannt geworden. (APA, 19.6. 2018)