Roboter sind in den Fabriken weltweit auf dem Vormarsch: Im vergangenen Jahr wurden geschätzt 380.000 Industrieroboter rund um den Globus ausgeliefert – fast 90.000 mehr als im Vorjahr. Das sagte Norbert Stein, Chef des Bereichs Robotik und Automation beim deutschen Maschinenbauverband VDMA, am Dienstag.

Einen Boom gibt es vor allem in chinesischen Fabriken: Die Umsätze der deutschen Roboterhersteller in der Volksrepublik stiegen um 60 Prozent. "China hat einen Riesenaufholbedarf", sagte Stein in München zum Auftakt der viertägigen Fachmesse "automatica".

Mehr Umsatz

Die Geschäfte der Automatisierungsbranche laufen entsprechend glänzend: Die deutschen Hersteller steigerten ihre Umsätze um 13 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Neben den eigentlichen Robotern zählen dazu auch automatisierte Montagesysteme und industrielle Bildverarbeitung. Ein Trend sind "kollaborative Roboter": Diese sind anders als herkömmliche Industrieroboter nicht zwecks Unfallverhütung in abgetrennten Schutzräumen montiert, sondern mit Sensoren ausgestattet, so dass sie auf menschliche Bewegungen reagieren und mit den Arbeitern interagieren können.

Deutsche Arbeitnehmer sehen den Kollegen Roboter aber etwas weniger enthusiastisch als Beschäftigte in China oder den USA. Laut einer von der Münchner Messe in Auftrag gegebenen Umfrage unter 7.000 Industriebeschäftigten in sieben Ländern sehen knapp zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer Mensch-Roboter-Teams positiv – in China waren es 86 Prozent. (APA, 19.6. 2018)