Die ESA setzte bisher auf das Ariane-Programm (im Bild), die neue Vega-C-Rakete soll nun mit Bauteilen aus Oberösterreich ausgestattet werden.

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Linz – 2019 soll die Vega-C-Rakete von Französisch-Guyana aus erstmals in den Weltraum starten. Es ist ein neuer Raketentypus der Europäischen Weltraumagentur ESA, der anders als jener des Ariane-Programms darauf ausgerichtet ist, kleinere Lasten wie Wettersatelliten in einen erdnahen Orbit zu bringen. Sämtliche Raketenstufen wurden dafür neu entwickelt.

Mit an Bord sind auch Bauteile des oberösterreichischen Entwicklers Peak Technology, der auf Kohlefaserverbundbauteile spezialisiert ist. Im Rahmen eines Projekts, das von der Förderagentur FFG unterstützt wurde, haben Robert Greinecker, der im Unternehmen für Luft- und Raumfahrt zuständig ist, und seine Kollegen ein Zündgehäuse für die zweite Stufe der Rakete, bezeichnet als "Z40", gebaut.

Carbon-Bauteil

"In dem Bauteil erfolgt die Zündung der ganzen Stufe mit ihren 36 Tonnen an Brennstoff", sagt Greinecker. "Das Gehäuse selbst ist mit einem Feststofftreibstoff gefüllt, der durch einen Elektroimpuls zur Zündung gebracht wird." Bisher wurde das Bauteil mit seinen hohen Anforderungen an Druck- und Erosionsresistenz aus Metall gefertigt. Die Variante aus Carbon, die nun aus Oberösterreich kommt, bringt den Vorteil eines viel geringeren Gewichts mit.

Das Bauteil wurde dabei durch eine spezielle "Wickeltechnik" hergestellt, wobei ein Positivkern mit einem Carbonfaden nach einem eigens programmierten Muster umwickelt wird. Auch ein Klemmring aus Aluminium, der das Zündgehäuse mit der Stufe verbindet, entstand im Unternehmen. Das Zündgehäuse ist die einzige Vega-Komponente, die aus Österreich kommt. (Alois Pumhösel, 22.6.2018)