Am Freitag bei "Seitenstechen": Anna Baar.


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Kunst ist für den Schriftsteller Josef Winkler ein Überlebensmittel. Daher ist er auch nicht gewillt, in seinem Werk, das die Wucht der Sprache gegen den Tod und das Schweigen ins Treffen führt, Kompromisse einzugehen.

"Man darf nicht zögern, das zu machen, was einem die Hälfte seiner Anhänger kostet und die Hälfte der Liebe derer, die noch übrig sind", zitierte der Kärntner Autor dazu einst in einem Interview den Dichter Paul Valéry. Kommenden Freitag, 22. Juni, liest Winkler nun beim Alpen-Adria-Literaturfestival "Seitenstechen", das zum zweiten Mal in der Klosterruine Arnoldstein im Kärntner Dreiländereck stattfindet.

Das vom Autor Gerald Eschenauer organisierte und programmierte Literaturfest sorgte mit einem erstklassigen, auf einen Abend konzentrierten Programm schon vergangenes Jahr für Aufsehen. Heuer wird es nicht anders sein. Neben Winkler und Eschenauer lesen bei dem Festival, das in Zeiten nicht nur politischer Zumutungen dem Publikum eine "Wortschutzimpfung" verpassen möchte, Anna Baar, Florjan Lipus sowie Engelbert Obernosterer.

Musikalische Klangwelten schaffen Arno Weinstich und Klaus Lippitsch, es moderiert der Schauspieler Roman Kollmer. Ein weiteres Highlight des bei jeder Witterung stattfindenden Festivals dürfte die Festrede des Philosophen Robert Pfaller werden. (steg, 19.6.2018)