Addis Abeba/Asmara – Die Rivalen Äthiopien und Eritrea nähern sich in einem langjährigen Grenzkonflikt weiter an. Nach der Erklärung von Addis Abeba, den Streit beenden zu wollen, will Eritreas Präsident Isaias Afwerki eine Delegation nach Äthiopien schicken, um "künftige Handlungen zu planen".

Die Menschen von Eritrea und Äthiopien würden sich Frieden und Harmonie mit ihrem Nachbar wünschen, sagte er dem Informationsministerium zufolge am Mittwoch.

"Positives Signal"

Äthiopiens Regierungspartei hatte vor zwei Wochen erklärt, ein Waffenstillstandsabkommen aus dem Jahr 2000 zwischen den beiden verfeindeten Staaten am Horn von Afrika bedingungslos zu akzeptieren. Diesen Schritt nannte Eritreas Staatschef ein positives Signal.

Eritrea gehörte bis zu seiner Unabhängigkeit 1993 zu Äthiopien. Fünf Jahre später brach ein Krieg zwischen den beiden Staaten aus, in dem Zehntausende Menschen ums Leben kamen. Mit dem sogenannten Abkommen von Algier wurde 2000 der Konflikt beendet. Um den Grenzdisput zu lösen, legte eine Expertenkommission eine Kompromisslinie fest, die aber nicht akzeptiert wurde. Bis heute sind die Länder verfeindet und die Lage an der Grenze ist angespannt. Bei seinem Amtsantritt im April hatte der als reformorientiert geltende äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed einen neuen Dialog mit Eritrea angekündigt. (APA, 20.6.2018)