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Luis Suarez erzielte das goldenen Tor.

Foto: AP Photo/Andrew Medichin

Rostow am Don – Mit Minimalistenfußball und dank eines Tors von Luis Suarez (23.) hat sich Uruguay am Mittwoch den vorzeitigen Aufstieg ins Achtelfinale der WM gesichert. Beim 1:0 (1:0) über den krassen Außenseiter Saudi-Arabien beschränkte sich der Weltmeister von 1930 und 1950 in Rostow auf das Notwendigste und hat dank des zweiten Siegs im zweiten Spiel der Gruppe A das Minimalziel erreicht.

Uruguay marschierte damit Hand in Hand mit den Russen in die K.-o.-Phase. Der Gastgeber hatte seinen zweiten Sieg bereits am Dienstag gegen Ägypten gefeiert. Im abschließenden Spiel am Montag geht es im direkten Duell der beiden Teams um den Gruppensieg, Russland reicht dafür ein Remis. Für Saudi-Arabien kam nach der zweiten Niederlage hingegen wie für Ägypten das Aus.

Suarez steht richtig

Uruguay, das im Vergleich zum ersten Auftritt an den offensiven Flanken mit Cristian Rodriguez und Carlos Sanchez zwei Routiniers brachte, agierte gegen die defensiv massierten Saudis zu Beginn bestimmend, aber dosiert. Edinson Cavani fand nach knapp einer Viertelstunde die erste gute Gelegenheit vor, zielte aus wenigen Metern aber weit über das Tor (13.). Zehn Minuten und einige halbgefährliche Angriffe später war es dann aber soweit: Nach einem Eckball irrte Goalie Mohammed Al-Owais durch den Fünfer, Suarez "bedankte" sich in seinem 100. Länderspiel mit seinem 52. Teamtor aus Kurzdistanz. Bitter für den Schlussmann, der anstelle des im ersten Spiel unglücklichen Abdullah Al-Muaiouf eine Chance erhalten hatte.

Bitter auch für neutrale Zuschauer. Denn Uruguay nutzte die Gelegenheit prompt, um eineinhalb Gänge zurückzuschalten und Kräfte zu sparen. Die Elf von Langzeittrainer Oscar Tabarez überließ das Spiel dem Gegner, der aller offensichtlichen Unzulänglichkeiten zum Trotz vor der Pause sogar noch zu zwei Chancen kam. Beim ersten Saudi-Torschuss dieser WM nahm sich Hatan Bahbir aus gut 20 Metern ein Herz und zwang Goalie Fernando Muslera zum Eingreifen (25.). Wenig später jagte er den Ball aus rund sieben Metern volley über das Tor der Südamerikaner (29.).

Viel Luft nach oben

Auch über weite Strecken der zweiten Hälfte legte der Favorit noble Zurückhaltung an den Tag und wartete auf Fehler der Saudis. Ein von Al-Owais parierter Suarez-Freistoß (51.) und Kopfbälle von Sanchez (63.) und Martin Caceres (68.) über das Tor blieben vorerst aber die einzigen gefährlichen Aktionen. Erst im Finish erhöhten die Südamerikaner noch einmal leicht das Tempo, fast hätte ein abgefälschter Schuss via Cavanis Kopf noch das 2:0 gebracht (80.). Kurz vor Schluss zwang der PSG-Stürmer Al-Owais zum Eingreifen (86.). (APA, 20.6.2018)

Fußball-WM in Russland, Gruppe A, 2. Runde, Mittwoch

Uruguay – Saudi-Arabien 1:0 (1:0)
Rostow-Arena, 42.687 Zuschauer, SR Turpin (FRA)

Tor: 1:0 (23.) Suarez

Uruguay: Muslera – Varela, Gimenez, Godin, Caceres – Sanchez (82. Nandez), Vecino (59. Torreira), Betancur, Rodriguez (59. Laxalt) – Suarez, Cavani

Saudi-Arabien: Al-Owais – Al-Burayk, Os. Hawsawi, Al-Bolayhi, Al-Shahrani – Al-Faraj, Otayf, Al-Jassam (44. Al-Moqahwi) – Bahbir (75. Kanno), Al-Dawsari – Al-Muwallad (78. Al-Sahlawi)

Stimmen:

Oscar Tabarez (Uruguay-Trainer): "Es war sehr heiß auf dem Platz, die Spieler beider Mannschaften waren sehr müde. Deshalb habe ich Wechsel vorgenommen. Wir müssen noch an einigen Dingen arbeiten, jetzt wartet Russland."

Über Luis Suarez: "Er ist ein entscheidender Spieler für uns. Er hat immer Druck und geht damit um. Er kämpft, er arbeitet nach hinten und ist uneigennützig. Das alles charakterisiert ihn als Fußballer."

Luis Suarez (Uruguay-Torschütze): "Wir stehen zum dritten Mal nacheinander im WM-Achtelfinale. Wir freuen uns sehr und genießen diesen Moment. Unser Ziel ist es, möglichst weit zu kommen. Wir tun alles dafür, dass es gelingt."

Juan Antonio Pizzi (Saudi-Arabien-Trainer): "Wir waren eigentlich auf Augenhöhe, hatten viel Ballbesitz und sind sicher gestanden. Das Gegentor fiel unglücklich. Unser Gegner hat uns Respekt eingeflößt, und wir haben es nicht geschafft, den Ausgleich zu erzielen. Nach dem Spiel bin ich etwas ruhiger, unser Auftaktmatch war ja nicht gut. Wir wollten besser auftreten, und das haben wir geschafft."