Alles gut für Spanien am Ende.

Foto: APA/AFP/LUIS ACOSTA

Bild nicht mehr verfügbar.

Für den Iran bleibt wenig.

Foto: AP/Fernandez

Das Match in Kasan entwickelte sich flott wie erwartet zu einem Spiel auf einer scheinbar schiefen Ebene. Der Niveauunterschied im ersten Treffen der beiden Fußballnationen drückte sich allerdings zunächst nur in der Anzahl angekommener Zuspiele und in einigen Halbchancen aus. Die Spanier, bei denen Nacho, Torschütze gegen Portugal, dem wiedergenesenen Dani Carvajal und Koke dem offensiveren Lucas Vázquez weichen mussten, erfreuten sich eines Ballbesitzes von gut 70 Prozent. Aber allein David Silva bemühte sich darum, die Kugel per Torschuss auch wieder anzubringen. Der diesbezüglich beste Versuch gelang nach einer halben Stunde, ging aber knapp übers Tor.

Die Iraner, mit einer Sechser- und einer Dreierkette vor dem eigenen Strafraum, versuchten, sich mit allen Mitteln zu befreien. Gelegentlich wurde der sterbende Schwan gegeben, das kostete die Spanier Nerven. Diego Costa hatte Glück, dass Referee Andres Cunha aus Uruguay nicht mitbekam, wie der Stürmer Irans Goalie Alireza Beiranvand weitab vom Ball herzhaft auf die Zehen stieg. Ein abgefälschter Schuss Silvas kurz vor der Pause brachte auch keine Linderung.

Alarm und Entwarnung

Wie gefährlich Spaniens brotlose Kunst sein kann, zeigte sich kurz nach der Pause. Nach einem der wenigen iranischen Gegenstöße kam der Ball eher zufällig zu Karim Ansarifard, der blitzschnell abzog, aber nur das Außennetz traf (53.). Davor hatte Gerard Piqué in seinem 100. Spiel für Spanien die Entscheidung auf dem Fuß gehabt. Erst Diego Costa nahm den ärgsten Druck vom Weltmeister von 2010. Andres Iniesta spielte dem Stürmer den Ball ideal in die Schnittstelle der Verteidigung, Ramin Costa traf im Bemühen um Klärung dessen Fuß, Beiravand war chancenlos. (54.).

Damit waren die Iraner gefordert, ihr Spiel zu öffnen. Erste Erfolge stellten sich bald ein. Mehdi Taremi wurde mit einem Kopfball gefährlich (60.), wenig später lagen sich die Fans der Iraner gar jubelnd in den Armen, aber Saeid Ezatollahi war, wie auch der Videobeweis zeigte, vor seinem Treffer aus einem Getümmel heraus im Abseits (62.).

Der Iran bot noch Alireza Jahanbakhsh – für Alkmaar Schützenkönig der Niederlande – auf. Doch Mehdi Taremi vergab per Kopf die beste Ausgleichschance (81.) der Iraner, die am Montag in Saransk mit einem Sieg über Portugal den Europameister aus dem Turnier entfernen könnten. (Sigi Lützow, 20.6.2018)

WM in Russland, Gruppe B, 2. Runde, Donnerstag

Iran – Spanien 0:1 (0:0)
Kasan-Arena, 42.718 Zuschauer, SR Cunha (URU)

Tor: 0:1 (54.) Costa

Iran: Beiranvand – Rezaeian, Hosseini, Pouraliganji, Hajsafi (69. Mohammadi) – Ezatolahi – Taremi, Ebrahimi, Amiri (86. Ghoddos), Ansarifard (74. Jahanbakhsh) – Azmoun

Spanien: De Gea – Carvajal, Pique, Ramos, Alba – Busquets – Vazquez (79. Asensio), Silva, Iniesta (71. Koke), Isco – Diego Costa (89. Rodrigo)

Gelbe Karten: Amiri, Ebrahimi