Nicht nur ein Hubschrauber, sondern auch die Feuerwehr mit 26 Mann, acht Fahrzeugen und je zwei Drehleitern und Teleskopmasten war am Einsatzort.

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Wien – Ein mutmaßlicher Straftäter, der sich am Donnerstag einer Festnahmeanordnung entzogen hat und auf das Dach eines Hauses in der Rhigasgasse in Wien-Hernals geflüchtet war, ist nach einem stundenlangen Polizeieinsatz um 9.15 Uhr festgenommen wurden. Dabei wurde ein Taser eingesetzt.

Der Mann, gegen den eine Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft wegen zweifachen Raubes, zweifacher Körperverletzung und Sachbeschädigung vorliegt, war gegen 2 Uhr früh vor der Polizei auf das Dach seines Hauses geflüchtet. Dort verschanzte er sich und warf Ziegel hinab, wie Polizeisprecher Harald Sörös berichtete. In der Früh lief noch ein Großeinsatz mit Beteiligung eines Polizeihubschraubers, der Cobra und der Wega.

Der Mann hat durch das Herabschleudern von Dachziegeln erheblichen Schaden angerichtet. So beschädigte er ein Polizeiauto "beträchtlich", sagte Sörös. Ein Feuerwehrmann erlitt eine leichte Armverletzung, ein Polizeiverhandler durch einen Ziegelwurf ein Cut an einem Bein.

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Der Mann, der sich vor dem Vorfall laut Sörös in psychiatrischer Behandlung befunden hatte und als Drogenkonsument gilt, ließ sich nicht zur Aufgabe überreden. In dem vierstöckigen Haus in der Rhigasgasse (und nicht in der Wattgasse, wie zunächst berichtet), wo er im ausgebauten Dachgeschoß wohnt, galt er als "problematisch" im Umgang, erklärte Sörös unter Berufung auf Bewohner.

Nach Festnahme ins Spital

Heikel war die Aufgabe für die Polizei nicht allein deshalb, weil der Mann nicht gesprächsbereit war, sondern auch, weil er auf dem Dach herumging und die Gefahr eines Absturzes bestand. Der Zugriff erfolgte an einer Stelle, an der dieses Risiko so gering wie möglich war. Bei dem 36-Jährigen fanden sich laut Sörös zwei riesige Klappmesser. Er wurde formell festgenommen und in ein Spital gebracht.

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Die Feuerwehr war mit 26 Einsatzkräften, acht Fahrzeugen und je zwei Drehleitern und Teleskopmasten am Einsatzort. Auf der Straße wurde ein Sprungkissen aufgebaut.

Am Vormittag waren die Einsatzkräfte noch mit Sicherungsarbeiten auf dem Dach beschäftigt. Außerdem kontrollierten sie Rauchfänge auf allfällige Verlegungen, was die Gefahr von Kohlenmonoxid-Rückstaus bedeuten würde. (APA, red, 21.6.2018)